2014

Brief an die Aktionäre

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Sehr geehrte Aktionärinnen,
Sehr geehrte Aktionäre

Valora befindet sich in einem umfassenden Transformationsprozess. Das Ziel ist es, der kleinflächige Einzelhändler an Hochfrequenzlagen und Spezialist im Bereich Sofortverzehr zu werden und damit Umsatz- und Gewinnwachstum zu beschleunigen und die Innovationsfähigkeit des Unternehmens zu steigern.

Im vergangenen Jahr wurde der Pressegrosshandel verkauft, vor kurzem die Division Valora Trade als Veräusserungsgruppe klassifiziert. Es sind dies zwei wichtige Meilensteine der Transformation. Die Akquisition des Westschweizer Kleinflächenretailers Naville stellt einen zusätzlichen Schritt in diesem Prozess dar. Das Standortnetzwerk ist dadurch noch grösser und umfasst die ganze Schweiz. Dies eröffnet Valora spannende neue Möglichkeiten. Wir freuen uns, die neuen Mitarbeitenden aus der französischsprachigen Schweiz in der Valora Gruppe zu begrüssen. Wir sind überzeugt, dass sich mit diesem Zusammenschluss interessante und vielfältige Wachstumschancen nutzen lassen.

Das Geschäftsjahr 2014 war für Ditsch und Brezelkönig sehr erfolgreich. Sowohl im Grosshandel als auch im Bereich Filialen weist die Division ein erfreuliches Wachstum aus. Das Retailgeschäft in der Schweiz hat sich ebenfalls gut entwickelt. Die Modernisierung der Verkaufsstellen sowie Sortimentsanpassungen bei k kiosk sind weit fortgeschritten. Retail Deutschland bleibt unter Vorjahr, weist aber dennoch eine gute Profitabilität aus.

Michael Mueller (CEO) sowie Tobias Knechtle (CFO) übernahmen ihre Funktionen vor einem Jahr. Gemeinsam mit dem Management haben sie in einem herausfordernden Umfeld die Fokussierung des Unternehmens weiter voran getrieben. Erste Umsetzungen, wie beispielsweise die Konzentration des Standortportfolios auf Hochfrequenzlagen, zeigen positive Ergebnisse. Innovative Dienstleistungen, aufbauend auf bestehenden Produkten, werden künftig unserem Retailgeschäft neue Möglichkeiten in der digitalen Welt erschliessen. Die Expansion in neue Märkte mit Ditsch und Brezelkönig ist aufgegleist und kann zeitnah erfolgen. Es werden Rahmenbedingungen geschaffen, die eine weitere Konzentration auf unsere Kernaufgaben und damit ein unternehmerisches Handeln im Interesse unserer Aktionärinnen und Aktionäre sowie allen weiteren Anspruchsgruppen ermöglichen. Durch die Fokussierung stellen wir sicher, dass unsere finanziellen und personellen Ressourcen effizient und wertgenerierend eingesetzt werden. Ganz im Sinne einer langfristig nachhaltigen Entwicklung von Valora.

Die Transformation ist Ausdruck unserer steten Bestrebungen, die Valora Gruppe zu stärken. Der Verwaltungsrat hat grossen Respekt und grosse Anerkennung für die erbrachte Leistung. Wir danken unseren Mitarbeitenden in allen Ländern und Bereichen für ihren täglichen grossen Einsatz. Ein Dankeschön widmen wir auch unseren Kunden und Geschäftspartnern.

Valora hat an der Generalversammlung 2014 die notwendigen Statutenanpassungen im Zusammenhang mit der Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften («VegüV») vorgenommen.

Für das Berichtsjahr wird gemäss den Vorgaben, der zum 7. Mai 2014 geänderten Statuten, der Vergütungsbericht mittels einer Konsultativabstimmung durch die Generalversammlung genehmigt. Neu genehmigt die Generalversammlung ab 2015 mit bindender Wirkung den Maximalbetrag der Vergütungen an die Mitglieder des Verwaltungsrates für die Dauer bis zur nächsten ordentlichen Generalversammlung. Ebenso wird der Maximalbetrag, welcher sowohl die fixen als auch die variablen Vergütungen an die Mitglieder der Konzernleitung für das Geschäftsjahr 2016 umfasst, zur Genehmigung unterbreitet.

Details betreffend der Abstimmung der Generalversammlung über Vergütungen und den Vergütungsbericht sind in den Statuten unter Artikel 27 festgehalten. Weitere Einzelheiten dazu finden Sie auf den Seiten 60 und 62 des diesjährigen Geschäftsberichts.

An der kommenden Generalversammlung stellen sich alle Mitglieder des Verwaltungsrats zur jährlichen Wahl.

Wir danken Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, für Ihr Vertrauen, das Sie unserem Unternehmen entgegenbringen und freuen uns, Ihnen anlässlich der nächsten Generalversammlung eine Dividende von CHF 12.50 vorschlagen zu dürfen.

Mit den besten Grüssen

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Rolando Benedick
Präsident des Verwaltungsrates

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Michael Mueller
CEO

Kennzahlen

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Prozentzahlen und Summen basieren auf den ungerundeten Zahlen der Konzernrechnung
1) Aus fortgeführten Geschäftsbereichen
2) Anpassung des Vorjahres aufgrund einer neuen Definition des Aussenumsatzes bei Retail Deutschland 3) Im Finanzbericht wird die Bilanz für das Geschäftsjahr 2013 gem. IFRS inklusive nicht fortgeführter Geschäftsbereiche ausgewiesen, für 2014 aus fortgeführten Geschäftsbereichen
4) Die flüssigen Mittel inklusive nicht fortgeführter Geschäftsbereiche betragen CHF 201.1 Mio. im Vergleich zu CHF 175.0 Mio. im Vorjahr
5) Im Geschäftsbericht 2013 waren unter Franchise-Verkaufsstellen auch Partner bei Retail DE ausgewiesen.

Interview mit Michael Mueller

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Michael Mueller, seit einem Jahr CEO der Valora Gruppe, nimmt Stellung zu den Resultaten im vergangenen Jahr und zeigt, wo er mit Valora hin will.

Herr Mueller, wie beurteilen Sie das Geschäftsergebnis 2014?

Valora befindet sich in einem tiefgreifenden Transformationsprozess. Von einem stark diversifizierten, vom Grosshandel geprägten, zu einem auf Retail und Sofortverzehr an Hochfrequenzlagen spezialisierten Unternehmen. Insbesondere die Akquisition von Ditsch/ Brezelkönig vor zwei Jahren hat die Basis für diese Transformation geschaffen, die wir mit den Formaten Spettacolo im Bereich Sofortverzehr und avec. im Convenience- und Food-Bereich begonnen hatten. Auch in den vergangenen 12 Monaten konnten wir durch Akquisitionen und Devestitionen unsere Fokussierung auf das Kerngeschäft Retail und Sofortverzehr massgeblich vorantreiben und unsere fortgeführten Tätigkeiten umbauen. So gesehen, können wir auf ein befriedigendes Geschäftsjahr zurückblicken – wir kommen in der Umsetzung unserer Strategie voran. Ausserdem konnten wir das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis in allen fortgeführten Geschäftsbereichen steigern, selbst in der nach wie vor strukturell stark geforderten Division Retail. Als besondere operative Highlights sind sicher die Bereiche Ditsch/Brezelkönig und Retail Schweiz / Österreich hervorzuheben. Positiv ist zudem, dass wir den Cash Flow aus der operativen Tätigkeit weiter steigern konnten. So weisen wir bei markant höheren Investitionen als im Vorjahr einen Free Cashflow von CHF 34 Mio. aus, die wir – zusammen mit dem Erlös aus der veräusserten Division Services – zur Auszahlung der Dividende an unsere Aktionäre verwenden werden. Negativ entwickelt hat sich der Bereich Retail Deutschland / Luxemburg, wo wir in der Umsetzung operativer Verbesserungen und der Repositionierung der Verkaufsstellen hinter dem ursprünglichen Plan liegen; womit wir stärker von den rückläufigen Presseumsätzen betroffen sind. Zudem hatten wir im vergangen Jahr nochmals höhere Integrationsaufwände zu bewältigen. Und sicher sind wir mit den erzielten Margen im Retailgeschäft Schweiz / Österreich noch nicht zufrieden, sind aber auf einem guten Weg der Verbesserung.

Sie betonen den Free Cashflow. Weshalb ist er für das Unternehmen so zentral?

Aus dem Free Cashflow finanzieren wir die Ausschüttung an unsere Aktionäre und schaffen finanziellen Spielraum für die Schuldentilgung und zukünftige Akquisitionen. Im Retail haben wir einen kurzen Investitionszyklus – der Erfolg unserer Investitionen lässt sich innerhalb von 1– 2 Jahren messen. Das gilt insbesondere für Unterhaltsinvestitionen: Erneuerungen der Verkaufsstellen müssen direkt auch einen positiven Ergebnisbeitrag leisten. Das gilt aber auch für Wachstumsinvestitionen in neue Verkaufsstellen oder Dienstleistungsangebote. Die Entwicklung des Free Cashflows ist auch deshalb ein guter Indikator für den Erfolg unserer Transformation, weil die Kapitalbindung unseres Geschäfts berücksichtigt wird – eine oft vernachlässigte Dimension. Dabei steht nicht die kurzfristige Optimierung im Vordergrund. Im Gegenteil: Wir verpflichten uns, für unsere Kapitalgeber langfristig eine attraktive Rendite zu erwirtschaften.

Welches waren die Höhepunkte des vergangenen Geschäftsjahres?

Wir haben in 2014 den Transformationsprozess von Valora in grossen Schritten vorangetrieben. Mit der Akquisition des Kleinflächenretailers Naville im November verfügen wir nun in der Schweiz über ein landesweites Vertriebsnetz. Die erworbenen Verkaufspunkte sind auf Hochfrequenzlagen und Shoppingcenter konzentriert und in Positionierung und Entwicklungsstand in vielen Bereichen vergleichbar mit unseren Verkaufsstellen. Im Kioskgeschäft in der Schweiz – immer noch dem umsatzmässig stärksten, aber auch einem traditionell margenschwachen Bereich –, erzielt die Umsetzung des neuen Ladenkonzepts mit Fokus auf Erweiterung des Angebots im Bereich Food und Dienstleistungen in den umgebauten Verkaufsstellen die gewünschte höhere Profitabilität – auch unterstützt durch die Stärkung der Promotionserlöse. Die 2012 erworbene Ditsch/Brezelkönig zeigte eine weiterhin positive Wachstumsdynamik im Geschäft im Filialnetz, aber auch insbesondere in der Belieferung von Drittkunden. Mit dem Verkauf der Division Services im Sommer haben wir uns in Umsetzung unserer Fokussierungsstrategie von den Grosshandels- und Logistikaktivitäten im Pressebereich in der Schweiz und Luxemburg getrennt. Die Pressevolumen haben sich in den letzten Jahren so stark verändert, dass wir unsere Dienstleistungen für Drittkunden stark hätten ausweiten müssen, um das Geschäft erfolgreich weiterbetreiben zu können. Das kam für uns aber nicht in Frage, weil eine solche Erweiterung keinen direkten Beitrag an unser Kerngeschäft Retail geleistet hätte.

Der Fokussierungsprozess scheint noch nicht abgeschlossen, wie die Unternehmensentscheidung zur Division Trade zeigt.

Das ist richtig. Wir haben uns nach eingehender Beurteilung der Optionen und in konsequenter Umsetzung unserer Strategie entschieden, das Trade-Geschäft – also unsere Distributionsleistungen von Food- und Non Food- Markenartikeln an den Einzelhandel – nicht mehr innerhalb unserer Gruppe weiterzuentwickeln und streben einen Verkauf an.

RESULTATE

Im Geschäftsjahr 2014 entwickelten sich die Bereiche Retail Schweiz sowie Ditsch und Brezelkönig gut und konnten die in sie gesetzten Erwartungen weitestgehend erfüllen. Nach Bereinigung aller Sondereffekte zeigen die Resultate der beiden Kernbereiche eine ansprechende Performance.

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Mit der Akquisition von Naville sind wieder Aktivitäten im Pressegrosshandel zu Valora gestossen. Wie beurteilen Sie deren Zukunft?

Unsere konsequenten Devestitionen im Bereich Grosshandel- und Logistik für Presseerzeugnisse in Österreich, der Schweiz und Luxemburg werfen richtigerweise auch die Frage auf, welche Pläne wir mit den entsprechenden Aktivitäten verfolgen, die wir mit Naville in der Westschweiz übernommen haben. Die operative Ausgangslage und Wettbewerbsposition ist nicht zu 100 Prozent vergleichbar mit unseren früheren Logistikaktivitäten. Wir werden uns daher die Zeit nehmen, diese Frage sorgfältig zu prüfen und die Optionen abzuwägen. Von grossem Vorteil ist dabei, dass wir unsere eigenen Aktivitäten vor kurzem genau dieser eingehenden Prüfung unterzogen haben und das aktuelle Wettbewerbsumfeld sehr genau kennen.

Dass sich Valora fokussiert und ihr Kerngeschäft neu umreisst, ist das eine. Wichtig ist ja aber auch, wie die Geschäfte im Kernbereich weiterentwickelt werden. Wohin wird die Reise gehen?

Wir wandeln uns vom Kioskunternehmen, das stark von einem tiefmargigen und im Absatz rückläufigen Verkauf von Presseerzeugnissen und Tabakwaren abhängt, zum Marktführer im kleinflächigen Einzelhandel an Hochfrequenzlagen und Spezialisten im Bereich Sofortverzehr. Dieser Wandel ist tiefgreifend und mehrdimensional. Er ist komplex und er braucht Zeit. Aber wir haben eine grosse Stärke, auf die wir bauen können: Das einmalige Vertriebsnetz an Hochfrequenzlagen, das wir kontinuierlich pflegen, anpassen und ausbauen. Jeden Tag haben wir alleine in der Schweiz über 900 000 Kunden an unseren Verkaufsstellen – viele davon Stammkunden. Zunehmend kommen unsere Kunden nicht mehr nur für die Zeitung und Zigaretten an den Kiosk, sondern schätzen unsere ok.– energy drink-, Kaffee- und ok.– Debitkartenangebote. Unsere Aufgabe ist es, unseren Kunden jeden Tag noch mehr zu bieten und sie mit einfachen und attraktiven Angeboten zu begeistern: einfach, nah und schnell. In Zukunft werden der Sofortverzehr und die Dienstleistungen einen höheren Stellenwert in unserer Gruppe haben. In unseren Kiosken und P&B-Filialen werden Presseerzeugnisse und Tabakwaren auch zukünftig eine Rolle spielen und ein wesentlicher Bestandteil der Marktpositionierung dieser Ladenformate bleiben. Dabei gilt es, die Wertschöpfung in sämtlichen Sortimentsbereichen zu erhöhen. Mit der Akquisition von Ditsch/ Brezelkönig haben wir uns ein sehr starkes Standbein im Bereich Food mit einer grossen Kompetenz im Bereich Sofortverzehr und Produktion erschlossen. Dieses Standbein wollen wir weiter ausbauen, insbesondere auch durch die Erschliessung neuer Märkte. In unseren Kiosken und Convenience-Formaten erweitern wir unsere Sortimente ebenfalls mit neuen Food-Angeboten – unter anderem sehr erfolgreich mit unseren ok.– Produkten. Und wir ergänzen es mit Dienstleistungen wie PUDO («Pick-up / Drop-off») oder Finanzdienstleistungen. Unsere Anstrengungen zeigen sich auch in den Zahlen. Bereits heute erwirtschaften wir über 50 Prozent unserer Bruttomarge mit Esswaren und Getränken, wobei Ditsch/Brezelkönig besonders ins Gewicht fällt.

«Bereits heute erwirtschaften wir über 50 Prozent unserer Bruttomarge mit Esswaren und Getränken, wobei Ditsch/Brezelkönig besonders ins Gewicht fällt.»

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Die Transformation von Valora reduziert das Unternehmen auf zwei Divisionen – Retail und Ditsch/ Brezelkönig. Wo sehen Sie weiteres Potenzial zur Erhöhung der Kosteneffizienz im Kerngeschäft?

Mit dem Verkauf der Division Services und dem bevorstehenden Verkauf der Division Trade vereinfachen wir die Struktur von Valora, reduzieren die Komplexität der Organisation, erhöhen die Aufmerksamkeit des Managements auf Wachstumspotenziale und schaffen mehr Transparenz. Erhebliches Einsparungspotenzial sehen wir bei den IT-Kosten, in der Vereinheitlichung und Integration von Prozessen über die Gruppe und Formate hinweg, sowie in der Anpassung der Gruppenstruktur an die fokussierte Retail- und Sofortverzehr- Strategie. Konkret sehe ich die Herausforderungen entlang von vier Dimensionen. Nämlich: (1) In der Verbesserung der operativen Leistung und Kosteneffizienz – insbesondere auch durch Realisierung der Synergien mit Naville in der Schweiz. (2) In der weiteren Stärkung unserer Angebote im Sofortverzehr im Bereich Kiosk / P&B und Convenience – insbesondere auch in Deutschland. (3) In der Erschliessung neuer Märkte mit neuen oder adaptierten Konzepten im Bereich Sofortverzehr, bei gleichzeitiger Erhöhung der eigenen Wertschöpfung und der vertikalen Integration – u. a. mit der internationalen Expansion von Ditsch/Brezelkönig. (4) In der Nutzung unserer hohen Kundenfrequenz für die Entwicklung neuer Angebote für unsere Industriepartner im Bereich Produktpromotionen und attraktive Angebote zur Kundenbindung. Dabei sehe ich insbesondere im Bereich von digital basierten Lösungen ein grosses Potenzial für uns, da wir hier unsere Stärken im Vertrieb nutzen können.

Der digitale Trend hat Valora doch primär geschadet?

Das dürfen wir differenziert betrachten: Die digitale Welt ist für Valora eine grosse Herausforderung, und gleichzeitig eine grosse Chance. eCommerce kann uns grundsätzlich wenig anhaben, weil unsere Umsätze stark durch Impulskäufe und den Sofortkonsum getrieben sind. Hier haben wir aus der Zunahme des Versandhandels mit dem Abholund Rückgabeservice an unseren Verkaufsstellen für uns sogar ein neues Business gemacht. Wir partizipieren so am stetig wachsenden eCommerce-Markt und profitieren von zusätzlicher Frequenz an unseren Verkaufsstellen. Ausserdem haben wir insbesondere im Bereich der Promotionen bereits unter Beweis gestellt, dass wir attraktive Cross-Channel Angebote für unsere Kunden und Partner realisieren können. So zum Beispiel mit der «Monster Deal» Aktion, die wir mit dem Zürcher Startup Dealini durchgeführt haben. Aufgrund der guten Erfahrungen und in Absicht einer langfristigen strategischen Zusammenarbeit haben wir uns an Dealini auch beteiligt. So gesehen sind wir überzeugt, dass in der Digitalisierung auch für uns noch viel unausgeschöpftes Marktpotenzial steckt. Eine der grossen Herausforderungen von Valora ist hingegen der Trend zur digitalen Mediennutzung. Er hat uns in den vergangenen Jahren aufgrund des rückläufigen Pressemarktes sehr viel Substanz gekostet. So hat sich der Bruttogewinn der Presseerzeugnisse im Schweizer Retailgeschäft, zusammen mit Tabak unsere traditionell grösste Produktkategorie, alleine von 2010 bis 2014 um – 40 % verringert. Abgesehen von den auch im veräusserten Bereich Services markanten Margenverlusten birgt dieser Trend die Gefahr rückläufiger Kundenfrequenz an den Verkaufsstellen. Gerade hier haben wir aber bewiesen, dass wir mit den neuen Angeboten eine Trendumkehr einleiten können. So macht heute die Presse nur noch 11.2 % des gesamten Bruttogewinns aus.

«Wir sind überzeugt, dass wir mit der Verbindung von physischer und digitaler Verkaufswelt die Frequenz an unseren Verkaufsstellen werden erhöhen können.»

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Sie erachten Dienstleistungen also insbesondere im Umfeld der digitalen Transformation der Märkte als wichtig. Wo steht Valora denn heute in diesem Bereich? Und inwieweit sind digitale Aktivitäten Teil der Wachstumsüberlegungen?

Bereits heute bieten wir unseren Kunden an den Verkaufsstellen zahlreiche Dienstleistungen, die die digitale mit der physischen Verkaufswelt verknüpfen: So können an unseren Kiosken online bestellte Bücher abgeholt, Mobile- oder iTunes-Karten aufgeladen, Gelder ins Ausland transferiert oder paysafecards für sicheres Onlineshopping gekauft werden. Wir bieten eine prepaid Visa und MasterCard an. Wir sind wie gesagt überzeugt, dass wir mit der Verbindung von physischer und digitaler Verkaufswelt und attraktiven, digitalen Kundenbindungsangeboten die Frequenz an unseren Verkaufsstellen werden erhöhen können. Wir werden hier konsequent ausbauen – 2015 mit der Lancierung neuer Finanzdienstleistungen an unseren Verkaufsstellen.

Was macht Valora fit für die digitale Transformation?

Wir sind nahe an den Kunden dran und geniessen eine hohe Akzeptanz für eine breite Palette von Angeboten und Dienstleistungen – erste Erfolge im Bereich der Finanzdienstleistungen belegen dies deutlich. Ausserdem haben wir in den letzten Jahren sehr stark in die notwendige IT-Infrastrukturen und IT-Applikationen investiert. Wir haben an den Verkaufsstellen mit neuen Kassensystemen sowie im Umfeld unserer zentralen Transaktions- und Auswertungssysteme ideale Voraussetzungen für die weiterführende digitale Transformation geschaffen. Die digitalen Geschäftsmodelle und die digital optimierten Geschäftsprozesse beeinflussen auch die Prozesslandschaft im Inneren der Valora, und es gilt auch hier, Chancen zu nutzen und mittels Digitalisierung die betriebliche Effizienz weiter zu optimieren.

PRODUKTION DITSCH
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Ditsch und Brezelkönig verfügen über eine integrierte eigene Produktion und damit über eine in sich geschlossene äusserst erfolgreiche Wertschöpfungskette. Die hocheffiziente Produktion stellte im Geschäftsjahr 2014 über 500 Millionen Produkte her. Ein kleiner Bruchteil davon findet über die eigenen Verkaufsstellen den direkten Weg zu den Konsumenten. Der Löwenanteil jedoch wird in dutzende Länder an verschiedene Partner verkauft. Dabei handelt es sich um Zustelldienstleister für Hotels, Restaurants und Caterings wie auch um Grossbäckereien oder den allgemeinen Lebensmitteileinzelhandel. Die zunehmende weltweite Lust auf Laugenprodukte beflügelte Ditsch und resultierte in 2014 in einem Handelswachstum von beinahe 30 %. Die deutschen Produktionswerke in Mainz und Oranienbaum erreichten im vergangenen Jahr eine sehr gute Auslastung, verfügen jedoch über weiteres Potenzial für nachhaltig profitables Wachstum.

Wo sehen Sie die Wachstumspotenziale im Bereich Ditsch/Brezelkönig?

Ditsch/Brezelkönig hat als Sofortverzehr- Konzept eine international einzigartige Position mit grossem Wachstumspotenzial. Lauge, respektive die Brezel, ist als Produkt zunehmend international und der Trend zum Ausserhaus- und Sofortkonsum ist ungebrochen. Davon profitiert das Geschäft in den Filialen wie jenes mit Drittkunden, 2014 mit einer Steigerung der Nettoerlöse von mehr als 11 Prozent für die gesamte Division. Mit einer EBIT-Marge von 14 Prozent ist die Division sehr profitabel, weshalb wir dem Wachstum in diesem Bereich natürlich besonderes Augenmerk schenken. Ditsch/Brezelkönig produziert ihre Backwaren – insbesondere Laugenprodukte – nicht nur für die eigenen Filialen und wächst dort kräftig, sie produziert in unseren eigenen Produktionsbetrieben auch für ein wachsendes Geschäft mit Drittkunden in der DACH-Region, Europa, den USA und Asien. Der Anteil am Nettoerlös des Bereichs beträgt heute ca. 41 Prozent und mit Stückzahlen von rund einer halben Milliarde im letzten Jahr gehören wir zu den weltweit grössten Produzenten von Laugenprodukten. Wir erschliessen uns hier mit unserer Kompetenz für gefrorene Laugenbackwaren einen neuen internationalen Markt mit grossen Wachstumspotenzialen! Ausserdem kontrollieren wir die Produktentwicklung für unser Sofortverzehrgeschäft und können so mit Innovationen unsere Marktposition verteidigen und ausbauen; so entwickeln wir z. B. ein Schokoladen- Laugenbrötchen für unsere Brezelkönig Filialen. Natürlich sind wir auch nach wie vor daran, das Filialnetz in Deutschland und in der Schweiz weiter auszubauen, mit dem wir 59 % der Nettoerlöse des Bereichs erwirtschaften. Darüber hinaus werden wir auch hier die Internationalisierung vorantreiben, im zweiten Quartal 2015 mit der Eröffnung einer ersten Brezelkönig Pilot-Filiale in Wien.

Welches sind zusammenfassend die Eckpfeiler der Neuausrichtung der Valora Gruppe?

Ich würde es so zusammenfassen: Wir wollen ein Unternehmen werden, das kleine Flächen modular und hocheffizient betreibt – mit Fokus auf unsere bestehenden Kernsortimente Tabak, Presse, Food und Dienstleistungen, wobei die Integration der Wertschöpfungskette – insbesondere bei Food und Dienstleistungen – eine wichtige Rolle spielen wird. Dabei muss es uns gelingen «Innovationen » zu kreieren, um uns im Markt zu differenzieren. Valora soll sich zu einem innovativen Unternehmen entwickeln, welches seine Kunden immer wieder mit neuen Produkten und Dienstleistungen überrascht. Dadurch schaffen wir Mehrwert für Kunden, Partner und Investoren. Die Voraussetzungen dazu schaffen wir mit operativer Exzellenz und einer wettbewerbsfähigen Kostenstruktur.

Welche Anforderungen stellt ein so tiefgreifender Wandel an die Art, wie bei Valora die Geschäfte betrieben werden?

Die Verschiebung des Schwerpunkts der Geschäftstätigkeit von Valora vom Grosshandel zum Retailgeschäft, und die Anforderungen aus der Digitalisierung erfordern einen kulturellen Wandel in unserer Unternehmung. Der Kunde muss immer im Zentrum unserer Überlegungen und unseres Handelns stehen. Wir müssen flexibler, schneller und innovativer werden. Wir müssen neue technische Voraussetzungen schaffen.

Sie setzen damit auch neue Werte für die Mitarbeitenden von Valora.

Das ist richtig. In Zukunft wollen wir den Fokus vermehrt auf Agilität und Unternehmertum legen. Agilität heisst: Wir wollen einerseits schneller werden. Rascher auf neue Kundenbedürfnisse reagieren. Effizienter neue Geschäfte erschliessen. Andererseits wollen wir das unternehmerische Handeln fördern. Wir haben bei Valora sehr gute Mitarbeitende. Diese sollen die Möglichkeit wahrnehmen, eigene Ideen zu verwirklichen und das Unternehmen Valora zu prägen. Ihnen gilt auch mein grosser Dank und meine grosse Anerkennung: Sie tragen die deutlich erhöhte Veränderungsgeschwindigkeit und den Wandel mit und sind Tag für Tag bereit, hart zu arbeiten.

Nachhaltigkeit

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Langfristig, zukunftsorientiert, beständig – Valora orientiert sich in diesem Nachhaltigkeitsbericht am 3-Säulenmodell. Aufgezeigt werden Massnahmen, welche die soziale, ökonomische oder ökologische Nachhaltigkeit unterstützen. Was wir heute tun, hat Auswirkungen auf morgen – Valora handelt zukunftsorientiert und hat die Langfristigkeit seiner Massnahmen fest im Blick. Im Rahmen der sozialen Nachhaltigkeit stehen unsere Mitarbeitenden, Kunden sowie die Gesellschaft im Vordergrund. Die ökologische Nachhaltigkeit umfasst den sorgfältigen Umgang mit Ressourcen sowie den Umweltschutz. Die dritte Säule des Engagements ist die ökonomische Nachhaltigkeit: Wirtschaftlich ethisches Verhalten mit Themen wie Compliance oder Jugendschutz wird von Valora als wichtig erachtet.

Mitarbeiter –
Der entscheidende
Erfolgsfaktor

«Wir setzen auf innovative und engagierte Mitarbeitende.»

Jonathan Bodmer, Head of Human Resources

Die grosse Mehrheit der Mitarbeitenden von Valora arbeitet im direkten Kundenkontakt. Sie sind unsere Visitenkarte und das Gesicht zum Kunden. Kompetente, engagierte sowie innovative Mitarbeitende sind unser Erfolgsfaktor. Gute Arbeitsbedingungen, eine solide Grundausbildung sowie zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten bilden hierfür die Basis. Seit 2009 ist in der Schweiz der Gesamtarbeitsvertrag (GAV) in Kraft. In Deutschland führte Valora Retail im Jahr 2013 auf freiwilliger Basis einen Mindestlohn ein.

Die Integration von Mitarbeitenden aus anderen Kulturkreisen wird bei Valora gelebt. Menschen aus 76 Nationen arbeiteten 2014 in der Schweiz. 45 verschiedene Nationalitäten zählt Valora in Deutschland. Qualifikation und Motivation sind die entscheidenden Auswahlkriterien: Nationalität, Religion, Geschlecht, Alter oder sexuelle Identität sind im Einstellungsprozess nicht relevant. Die Arbeitsbeziehungen, die Valora knüpft, sind langfristig. Über ein Viertel der Mitarbeitenden in der Schweiz arbeiten länger als zehn Jahre im Unternehmen.

Darüber hinaus sind bei Valora sehr viele weibliche Mitarbeitende beschäftigt. In der Schweiz liegt der Frauenanteil bei 83,7 %. 2011 beschloss der Verwaltungsrat zusammen mit der Konzernleitung bis 2015 jede vierte Managementposition mit einer Frau zu besetzen. Während Ende 2013 der Frauenanteil im Schweizer Management bei 25,1 % lag, betrug er in diesem Jahr 27,9 %. In Deutschland liegt dieser Anteil bei 16,4 %.

Valora ist um ein Arbeitsklima besorgt, das Zufriedenheit und persönliche Entfaltung fördert. Die sieben Führungsgrundsätze dienen als Leitplanke. Kundenorientierung, Zielsetzung, Prioritäten, Entscheidungskompetenz und Delegation von Aufgaben, eine offene Kommunikation, Konfliktlösung sowie eine konstruktive Fehleranalyse werden in den Führungsgrundsätzen thematisiert. Die Leitsätze und Themen sind zudem Grundlage der jährlichen Mitarbeitergespräche.

Grundausbildung

«Unsere Lernenden haben eine sehr grosse Chance für eine spätere Anstellung.»

Monika Oppliger, Verantwortliche Berufsbildung Detailhandel Schweiz

Als eine bewährte Form des Berufseinstiegs eröffnet eine Lehre jungen Menschen berufliche Chancen. Im vergangenen Jahr wurden in Valora- und Partner-Shops 177 Lernende in der Schweiz, Deutschland und in Luxemburg ausgebildet. In der Schweiz liessen sich 69 Schulabgänger im Detailhandel ausbilden; in Deutschland elf. Fünf Logistiklernende arbeiten derzeit bei Valora Trade und nilo. Die kaufmännische Lehre absolvieren zehn junge Menschen in der Schweiz, eine Person in Luxemburg sowie in Deutschland. Darüber hinaus werden bei Ditsch in Mainz und Oranienbaum 40 junge Menschen begleitet. Sie werden zum Industriekaufmann, zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik, zum Mechatroniker, Kaufmann für Bürokommunikation, Maschinen und Anlagenführer oder als Fachkraft für Lagerlogistik ausgebildet.

Weiterbildung

«Wir haben unser Weiterbildungsangebot für Führungskräfte der Verkaufsstellen stark ausgebaut.»

Reto Böhner, Trainingsspezialist für Fach- und Führungsausbildung

Interne Weiterbildungsangebote stärken die Kompetenz unserer Mitarbeitenden. Je nach Position und Aufgabe bietet Valora unterschiedliche Kurse an. Das Modul «Personal Führen@Verkaufsstelle », ein Entwicklungsprogramm für GeschäftsführerInnen startete 2013 und wurde 2014 erfolgreich weitergeführt. Durch das Modul «Führen mit Zahlen@ Verkaufsstelle» wurde das Programm ergänzt. Im zweiten Modul liegt der Schwerpunkt auf den Themen Zahlen verstehen und Massnahmen ableiten. In Deutschland und der Schweiz haben 457 Führungskräfte aus Eigenstellen sowie Partner-Unternehmen teilgenommen. Die Schulungen werden in drei Sprachen angeboten, damit alle Führungskräfte vom Angebot profitieren können.

Hinzu kommen rund 7000 abgeschlossene Prüfungen, wobei das Wissen über Prozesse, Produkte und Dienstleistungen über ein eLearning-Tool vermittelt wird. Valora hat das Programm um 15 % ausgebaut. Denn eLearning ermöglicht ortsunabhängiges Lernen, überwindet geografische Distanzen und erreicht daher ein sehr grosses Publikum.

Beim «Retail Lab Certificate Programm » und den «Retail Lab Research Workshops», die in Kooperation mit der Universität St.Gallen durchgeführt werden, wird das Wissen aus der Forschung und der Praxis verknüpft. Im Bereich Skill Training wurde zudem ein Präsentationstraining durchgeführt. Insgesamt haben so 42 Mitarbeitende während insgesamt 57 Tagen ihre Fachkenntnisse ausgebaut.

Zukünftige Führungskräfte werden in Workshops und Schulungen auf ihre Aufgaben vorbereitet. 50 Teilnehmer nahmen an den Veranstaltungen «Beraten von Unternehmern», «Leadership Days» oder «Führung@Valora » teil. Ebenso unterstütze Valora externe Weiterbildungsmassnahmen durch Beiträge oder eine vollständige Kostenübernahme.

Trainees

«Ziel des Valora Traineeprogramms ist die ganzheitliche Entwicklung der Trainees in Fach-, Methodenund Sozialkompetenz.»

Eva Schumacher, Spezialistin Personal- und Organisationsentwicklung

Das Valora Traineeprogramm ist ein einjähriges Einstiegs-, Ausbildungs- und Förderprogramm für Hochschulabsolventen. Seit 2008 wurden 29 Trainees ausgebildet: 18 Management Trainees sowie elf Verkaufsleiter Trainees. Zum ersten Mal arbeitete ein Verkaufsleiter Trainee für das Retailformat Press & Books. Derzeit absolvieren sechs junge Berufseinsteiger das einjährige Traineeprogramm bei Valora. Ziel des Programms ist es, die jungen Talente auf zukünftige Aufgaben bei Valora vorzubereiten.

Qualität für
unsere Kunden

«Valora setzt auf Qualitätssicherung und nimmt das Feedback seiner Kunden ernst.»

Marc Roth, Management Vertrieb k kiosk / P&B

Jährlich erreichen den Innendienst von k kiosk und P&B rund 1400 Rückmeldungen von Kunden. Um die Dienstleistungen in den Verkaufsstellen zu verbessern analysiert Valora fortlaufend diese Feedbacks. Während die Menge der Rückmeldungen (k kiosk und P&B) sich weiter erhöht, bleibt die Anzahl an kritischen Anrufen oder E-Mails seit drei Jahren fast identisch. Die Anfragen nach speziellen Produkten oder Dienstleistungen erhöhte sich hingegen um mehr als das Doppelte. Ebenso steigt die Zahl der positiven Feedbacks kontinuierlich an.

Qualität mit
unseren Partnern

«Valora fördert das Unternehmertum mit dem Agenturund Franchisesystem.»

Pierre-André Konzelmann, Head of Expansion Franchise Convenience

Ende 2014 führten 168 Agenturpartner 387 Retail Verkaufsstellen in der Schweiz. Seit 2010 ermöglicht Valora vielen motivierten VerkäuferInnen den Schritt in die Selbstständigkeit. Ebenso erhalten externe Bewerber die Chance sich mit Valora selbstständig zu machen. Bei regionalen Agenturpartnertagungen sowie Franchisenehmermeetings stehen Trainings sowie übergreifende Themen neben dem Austausch im Vordergrund. Derzeit werden bei avec. 49 Verkaufsstellen im Franchising sowie zwölf Verkaufsstellen in Partnerschaft mit Tamoil im Master-Franchisingmodell geführt. Eine Umfrage wurde 2014 von Studentinnen der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) durchgeführt. Diese zeigte, dass die Franchisenehmer mit dem Franchisesystem zufrieden sind. Die Austauschplattform (z. B. Arbeitsgruppe) sowie die Betreuung mit der Franchisegeberin Valora Schweiz AG funktioniert gut.

Qualitätssicherung
und Zertifizierung

«Für die beste Brezel der Welt stehen eigenverantwortliche Mitarbeiter und sichere Prozesse.»

Michel Gruber, Geschäftsleiter Brezelkönig Schweiz

Die Qualität der verkauften Produkte, Eigenmarken sowie internen Prozesse wird bei Valora stetig überprüft. Interne und externe Fachkräfte überwachen die Einhaltung von Standards: Valora bekennt sich zu den gesetzlichen Anforderungen bezüglich Lebensmittel- und Produktsicherheit (CH-Recht: LGV, SR 817.02 / EU- Recht: Verordnungen Nr. 178 / 2002 / EG Lebensmittelsicherheit und Nr. 2001 / 95 / EG Produktsicherheit) und somitauch zur Rückverfolgbarkeit der Produkte. Hygiene, Produktsicherheit und Qualität werden von kantonalen Lebensmittelinspektoren oder bei Mystery Shoppingbesuchen (ca. 2500 jährlich) kontrolliert. Eingeleitete Massnahmen werden von den Verkaufsleitenden überprüft. Darüber hinaus werden die Verkaufsmitarbeitenden durch Präsenzschulungen sowie E-Learning-Programme sensibilisiert. Frische Produkte erfordern zudem verstärkte Kontrollen und Massnahmen. Im vergangenen Jahr wurden Prozesse überarbeitet und ergänzt, um die Sicherheit von Lebensmitteln und Produkten jederzeit sicherstellen zu können. Seit 2005 wird die Brezelbäckerei Ditsch einmal jährlich von externen Auditoren bewertet. Als Grundlage dient der IFS (International Featured Standard). In 285 Einzelpunkten werden Unternehmen in Bereichen Produktsicherheit, Arbeitssicherheit und Ausbildung der Mitarbeitenden geprüft. Neben dem angekündigten Audit, das in beiden Produktions-Standorten jeweils drei Tage andauert, bestanden die beiden Werke im angelaufenen Jahr erstmals auch die unangekündigten, eintägigen IFS Food Checks. Von der Schädlingsbekämpfung über die Reinigung bis hin zu Wartungsplänen, die Mitarbeitenden sind bestens dokumentiert und standen den Inspektoren Red und Antwort. Ebenso ist Ditsch in seinen zwei Werken BRC zertifiziert.

Nicht nur für selbst hergestellte Produkte, auch bei Waren von Partnern achtetValora auf Produktsicherheit und Umweltverträglichkeit. Die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 (Qualität) und DIN EN ISO 14001 (Umwelt / Nachhaltigkeit) wird von Zuliefer-Firmen gefordert. Brezelkönig verwendet Suisse-Garantie- Mehl für ihre Produkte und bei den Sandwiches von k kiosk wird hauptsächlich Schweizer Fleisch verarbeitet.

Ethisches
Verhalten

«Valora erwartet von allen Mitarbeitenden und Geschäftspartnern, dass sie sich an hohen Standards von moralischem Verhalten und menschlicher Integrität orientieren.»

Alexia Bühler, Compliance Officer

Der Code of Conduct (COC) dient als Leitfaden. Er beschreibt die Verhaltensweisen, die von Valora Mitarbeitenden und Stakeholdern erwartet werden. Die zehn Grundsätze sind Leitfaden und Ratgeber für die tägliche Arbeit. Unsere Kunden, Lieferanten, Aktionäre, Beschäftigten, Institutionen und Medien dürfen erwarten, dass Valora ihr Geschäft auf integre Art und Weise betreibt. Zudem sollen unsere Mitarbeitenden nicht nur darauf stolz sein dürfen, was sie erreicht haben, sondern auch darauf, wie sie es erreicht haben. Ab 2015 wird von den Valora Partnern erwartet, dass sie sich an einen Lieferantenkodex halten. Im Zuge der lancierten Dienstleistungen im Finanzbereich, wie zum Beispiel MoneyGram, werden die Mitarbeitenden seit 2011 entsprechend des Geldwäschereigesetzes geschult. 2014 nahmen 4149 Mitarbeitende an einer Schulung oder Weiterbildung teil. Ebenso steht den Mitarbeitenden auf dem Intranet ein Compliance-Handbuch zur Verfügung. Themen wie Geldwäsche, Nebentätigkeiten, Datenaufzeichnung oder Diskriminierung werden im Handbuch zusammengefasst. Damit Mitarbeitende ihren rechtlichen Spielraum im Kundenkontakt kennen, finden unter anderem für die Bereiche Arbeitsrecht, Geschenke und Einladungen sowie Wettbewerbsrecht regelmässige Kleingruppen- Schulungen statt.

Bei Unsicherheiten können sich Mitarbeitende jederzeit an die Rechtsabteilung oder an den Compliance Officer wenden. Beobachtungen von Unrechtmässigkeiten, kriminellen Delikten sowie Beschwerden können mittels einer Ethik Hotline gemeldet werden. Diese steht allen Mitarbeitenden zu jeder Tages- und Nachtzeit gratis zur Verfügung, um Fehlverhalten bei Valora jederzeit anonym zu melden.

Jugendschutz

«Unsere Mitarbeitenden werden regelmässig geschult und sensibilisiert.»

Marion Meier, Leiterin Innendienst k kiosk / P&B

2014 wurde ein E-Learningmodul mit dem Schwerpunkt Jugendschutz / Prävention erarbeitet. Themen wie Tabak oder Alkoholverkauf an Jugendliche oder die Positionierung von Erotikpresse in der Verkaufsstelle werden behandelt. Die Trainings mit Verkaufsmitarbeitenden starten im Frühjahr 2015. Darüber hinaus werden die Mitarbeitenden durch ihre Verkaufsleiter regelmässig informiert und sensibilisiert, denn der Jugendschutz hinsichtlich Tabak und Alkoholverkauf an Jugendliche ist für Valora ein wichtiges Thema. In der Schweiz und in Deutschland erinnern Plakate an der Kasse die Mitarbeitenden an die vor Ort geltenden Vorschriften.

GESUNDHEIT UND
ARBEITSPLATZSICHERHEIT

«Valora setzt sich dafür ein, Berufs- und Nichtberufsunfälle, Berufskrankheiten sowie arbeitsassoziierte Gesundheitsprobleme vorzubeugen und zu vermeiden.»

Stephan Hunziker, Leiter Sicherheit

Betriebsinterne und externe Fachteams erarbeiteten ein Konzept und definierte Massnahmen, um die Sicherheit und den Schutz am Arbeitsplatz zu optimieren. Dies gilt sowohl für die Verhinderung von Bränden als auch für die medizinische Notfallversorgung am Arbeitsort. Betriebsinterne und externe Fachspezialisten unterstützen und überprüfen die Umsetzung. Diese Fachspezialisten führen auch in allen Verkaufsstellen von Valora Schweiz Gefährdungsermittlungen durch. Im Intranet, mit E-Learningprogrammen sowie in Einführungsveranstaltungen werden die Mitarbeitenden auf Vorschriften hingewiesen und mit den notwendigen Massnahmen sowie Nothelfern bekannt gemacht.

Spenden und
Engagement

«Spettacolo hat mit Hilfe seines Spendenprojekts fünf Regenwassertanks im Wert von 30 400 Franken realisiert.»

Dominique Bertallo, Marketing Managerin Gastronomie

Engagement ausserhalb des Unternehmens zahlt sich aus. Valora unterstützte im vergangenen Jahr mittels verschiedener Projekte soziale Einrichtungen oder Vereine. Nach der Spendenaktion für «Jeder Rappen zählt» im vergangenen Jahr, engagierten sich in 2014 zahlreiche Kunden und Mitarbeitende von Spettacolo für sauberes Trinkwasser in Tansania. In der Region Mbuka werden von der Hilfsorganisation World Vision 17 Regenwassertanks für Schulen gebaut. Gäste konnten seit Juni das Projekt mit 50 Rappen für ihr bestelltes Leitungswasser unterstützen. Ditsch tätigt zudem vor Weihnachten alljährlich eine Spende zugunsten der Krebsforschung.

Die Umwelt
schonen

«An jeder k kiosk Verkaufsstelle können Kunden ihre PET-Flasche zurückgeben.»

Marco Hocke, Business Unit Leiter k kiosk / P&B

Seit vergangenem Jahr wird im Hauptsitz in Muttenz fast nur noch halb so viel Papier verbraucht: Jedes Dokument wird nun beidseitig bedruckt. Mitarbeitende haben zudem die Möglichkeit Altpapier an ihrem Schreibtisch zu sammeln. An einem zentralen Sammelpunkt können auch Batterien, PET-Flaschenoder Glas deponiert werden.

Valora ist zudem Mitglied der Gemeinschaft «Basler-Litteringgespräche». Das jüngste Resultat der Anstrengungen gegen Littering ist die Kampagne «ein Drecksack macht sauber». Statt eines normalen Plastiksacks wurde den Kunden ein «Drecksack» abgegeben, welcher die Botschaft vermittelt, den Abfall in den Drecksack zu stecken und zu entsorgen. Das Verpackungsmaterial, welches Brezelkönig verwendet, ist bewusst minimal und sehr gut entsorgbar.

Darüber hinaus wurde die PET-Sammlung an den Verkaufsstellen in der Schweiz stark ausgebaut. Neben Sammelbehältern wurden rund 600 000 Flaschenanhänger beim Kauf einer Flasche ausgehändigt. Wobbler sowie Magnet-Buttons für Mitarbeitende unterstrichen die Initiative. Wettbewerbe animierten die Kunden die Behälter korrekt zu entsorgen.

In Deutschland nimmt Valora am bundesweiten DPG-Pfandsystem teil. Das heisst, Pfandflaschen werden bei Rückgabe durch die Kunden in den Filialen gesammelt und wiederverwertet. Altpapier wird ebenfalls in den Filialen gesammelt, über den Remissionsdienstleister separat abgeholt und anschliessend der Wiederverwertung zugeführt.

Energie
richtig einsetzen

«Der schonende Umgang mit allen Ressourcen ist die Basis unseres Handelns.»

Klaus Westerwelle, Leiter Produktion und Technik Brezelbäckerei Ditsch

Ditsch hat in 2013 mit der schrittweisen Einführung eines Energiemanagement-Systems begonnen und plant den Abschluss der Einführungsphase mit dem ISO 50001-Audit in 2015. Während 2013 die Strom-und Gasverbräuche dokumentiert und gemessen wurden, galt es 2014 Informationen zu einzelnen Maschinen und Anlagen zu dokumentieren. Die sogenannten Hauptverbraucher von Strom und Gas wurden identifiziert, die Energieströme gemessen und deren Relevanz im Gesamtunternehmen sichtbar gemacht. Zudem wurden energieintensive Prozesse im Unternehmen ermittelt. Der TÜV Rheinland hat die Massnahmen geprüft und zertifiziert. Letzter Baustein der System-Einführung ist die Vorbereitung auf das abschliessende Audit Ende 2015.

Alle Verkaufsstellen von Valora werden bei Umbauten energieeffizient renoviert. So werden zum Beispiel im k kiosk, Press & Books, avec. oder in den deutschen Verkaufsstellen LED-Leuchten statt Glühbirnen eingesetzt. Die Leuchtdioden halten länger, sind quecksilberfrei und ermöglichen eine hohe Stromersparnis. Bis zu 35 Prozent an Strom- und Energiekosten wird in den neu umgebauten Verkaufsstellen eingespart. Dies auch dank energieeffizienten Kühlern, Kaffeemaschinen oder Backöfen der Klasse A+. Sie erzeugen weniger Wärme, womit die Lebensmittel weniger gekühlt werden müssen, um eine optimale Verkaufstemperatur zu erreichen. Ebenso wird bei der Einrichtung der Verkaufsstellen auf Nachhaltigkeit geachtet. So wird in Deutschland beim Ladenbau FSC und PEFC zertifiziertes Holz verwendet. Der Bodenbelag ist EMICODE EC1 Plus klassifiziert, emissionsgeprüft und trägt das Siegel «Blauer Engel».