GESCHÄFTS-
BERICHT
2018

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Valora — kleines Glück unterwegs.

Tagtäglich engagieren sich rund 15 000 Mitarbeitende im Netzwerk von Valora, um ihren Kunden mit einem umfassenden Convenience- und Food-Angebot ein kleines Stück Glück zu bringen – nah, schnell, praktisch und frisch. Die rund 2 800 kleinflächigen Verkaufsstellen von Valora befinden sich an Hochfrequenzlagen in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Luxemburg und den Niederlanden. Zum Unternehmen gehören unter anderem k kiosk, Brezelkönig, BackWerk, Ditsch, Press & Books, avec, Caffè Spettacolo und die beliebte Eigenmarke ok.– sowie ein stetig wachsendes Angebot an digitalen Services. Ebenso betreibt Valora eine der weltweit führenden Produktionen von Laugengebäck und profitiert im Bereich Backwaren von einer stark integrierten Wertschöpfungskette.

Wir bringen unseren Kunden
das kleine Glück. Überall da,
wo Menschen unterwegs sind.

Nah

— Wir machen Kunden glücklich.

Schnell

— Wir sind beweglich und sehen was kommt.

Praktisch

— Wir sind unkompliziert und halten Entscheidungswege kurz.

Frisch

— Wir geben Raum für Ideen.

Marken

Markenportfolio

Deutschland

Schweiz

Luxemburg

Österreich

Niederlande

USA

Unsere Vision

Wir bieten beste Food- und Convenience-Konzepte basierend auf: umfassendem Kunden- und Formatverständnis, operationaler Exzellenz, konstanter Innovation und Agilität sowie optimaler Wertschöpfung.

Retail

Valora führt ein dichtes Netzwerk an kleinflächigen Retail-Formaten an Hochfrequenzlagen und Verkehrsknotenpunkten. Die Stores vertreiben Kiosk- und Convenience-Produkte mit einem steigenden Food- und Dienstleistungsanteil und starken Eigenmarken.

Food Service

Über ihr modernes Verkaufsstellennetzwerk bietet Valora einer breiten Kundenbasis hochwertige Produkte zum Ausserhaus-Verzehr. In vier Werken produziert sie zudem Laugen- und weitere Backwaren für die eigenen Formate und für internationale Drittkunden.

Aussenumsatz in Mio CHF

2 731+ 11.3 %*

EBIT in Mio CHF

89.8+ 13.7 %

Verkaufsstellen

2 761– 32

Anzahl Mitarbeitende im Netzwerk

~15 000

Stück Produktion Backwaren pro Jahr

~650 Mio.

* 2017 restated nach IFRS 15
Sehr geehrte Aktionärinnen,
Sehr geehrte Aktionäre

Mit einem EBIT von CHF 89.8 Mio. und einer EBIT-Marge von 4.2 % erreichten wir 2018 einmal mehr die von uns kommunizierten Ziele. Dieses Ergebnis haben wir insbesondere dank der erfreulichen operativen Entwicklung von Retail und Food Service in der Schweiz und dank der soliden Leistung der Division Food Service insgesamt erzielt – trotz einem verstärkten Rückgang des Pressegeschäfts in Deutschland und hohen Projektkosten.

Neben dem ausgezeichneten operativen Ergebnis war 2018 geprägt von der konsequenten Ausrichtung diverser Verkaufsformate auf die aktuellen Kundenbedürfnisse. So modernisierte das neue Management Team in der Schweiz innert kürzester Zeit sämtliche Retail-Formate und hat das neue Konzept von avec bereits erfolgreich ausgerollt. Dabei liegt der Fokus auf modernster Foodvenience.

In den Zahlen widerspiegelt sich erstmals der ganzjährige Beitrag des 2017 akquirierten Food-Service-Formats BackWerk, dessen Expansion wir weiter vorangetrieben haben. Darüber hinaus verzeichneten wir mit unseren Verkaufsformaten im Bereich Food Service ein starkes Wachstum auf vergleichbarer Fläche. Ebenso hat sich Retail CH auf vergleichbarer Fläche positiv entwickelt und konnte zudem die Anzahl Verkaufsstellen im zweiten Halbjahr seit längerem wieder stabil halten. Unsere Produktionswerke für Laugenbackwaren waren schliesslich voll ausgelastet und wir kommen beim dringend notwendigen Ausbau der Produktionskapazitäten gut voran.

Mit der per 1. Januar 2019 in Kraft getretenen neuen Organisation ist Valora noch schlagkräftiger für die Zukunft aufgestellt. Die Organisation baut auf die beiden markt- und kundenorientierten Divisionen Retail und Food Service sowie auf konzernweite Shared Services. Dank der neuen Struktur können wir Synergien besser nutzen und den übergreifenden Wissenstransfer sicherstellen. Dies auch in Bezug auf digitale Innovationen, die neu direkt in die Verantwortung des CEO fallen.

Digitalisierung und Innovation sind Daueraufgaben, bei denen Valora weitere Fortschritte erzielte. Dabei setzen wir auf neuartige, digitale Dienstleistungen und nutzen neuste Technologien für einzigartige Einkaufserlebnisse. So stehen im Frühjahr 2019 die Lancierung der neuen avec box, einem kassenlosen Convenience Store mit 24/7-Zugangsmöglichkeit, sowie des avec X im Hauptbahnhof Zürich an. Letzterer wird uns als Versuchslabor für das Einkaufen von morgen dienen.

Auch dem Thema Nachhaltigkeit schenkt Valora vertiefte Beachtung. Der Verwaltungsrat erwartet, dass Nachhaltigkeit ein integraler Bestandteil des Geschäfts von Valora wird. Dabei konzentrieren wir uns auf unsere Rolle als Arbeitgeberin, auf unsere Auswirkungen auf die Umwelt und auf gesunde, nachhaltige Lebensmittel. Valora ist noch nicht in jedem Aspekt dort, wo sie sein soll, aber wir machen kontinuierlich Fortschritte. Und wir setzen alles daran, unseren Ansprüchen an uns selber gerecht zu werden. Das sind wir unseren Stakeholdern und der Umwelt schuldig.

Valora hat 2018 zudem weitere wichtige Schritte unternommen, um ihre langfristige Finanzierungsstruktur zu optimieren. So haben wir die attraktiven Marktbedingungen genutzt und im Laufe des vergangenen Jahres zwei Schuldscheindarlehen platziert und bestehende Anleihen abgelöst. Diese Massnahmen wirken sich zukünftig positiv auf den Gewinn pro Aktie aus.

Wir sind optimistisch für das Geschäftsjahr 2019 und sehen uns mit unserem klaren strategischen Fokus auf Convenience und Food Service für weiteres Wachstum gut positioniert. Bereits heute sind wir die in der Schweiz führende Betreiberin von Kiosken und Convenience Stores, eine der grössten Snacking-Anbieterinnen Deutschlands und eine weltweit führende Produzentin von Laugenbackwaren. Auf dieser Basis treiben wir unser Geschäft weiter voran.

Die rund 15 000 Mitarbeitenden in unserem Netzwerk tragen entscheidend zum Erfolg von Valora bei und sorgen bei unseren Kundinnen und Kunden für das kleine Glück unterwegs. Ihnen gebührt grosser Dank. Ebenfalls bedanken wir uns bei all unseren Geschäftspartnern und Lieferanten für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Auch Ihnen, geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre, danken wir herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen, das es uns ermöglicht, die Wachstumsstrategie von Valora erfolgreich umzusetzen. Wir freuen uns, an der kommenden Generalversammlung vom 29. März 2019 eine unveränderte Dividende von CHF 12.50 zu beantragen. Die Ausschüttung der Dividende erfolgt vollumfänglich aus Kapitalreserven.

Mit den besten Grüssen

Franz Julen, Präsident des Verwaltungsrats Franz Julen Präsident des Verwaltungsrats

Michael Mueller, CEO Michael Mueller CEO

«Derzeit liegt unser Fokus auf der Erneuerung und Weiterentwicklung bestehender Konzepte: zukunftsgerichtet, praktisch und frisch.»

Herr Mueller, wie hat sich Valora 2018 weiterentwickelt?

Wir verfolgen seit Jahren konsequent unsere Strategie und haben auch im vergangenen Jahr grosse Fortschritte gemacht. Am Anfang dieses Strategiezyklus ging es darum, uns auf unser Kerngeschäft zu fokussieren und dieses zu konsolidieren. Ab 2015/2016 folgten verstärkt Wachstumsinitiativen unter anderem mit Akquisitionen. Derzeit liegt unser Fokus auf der Erneuerung und Weiterentwicklung bestehender Konzepte: zukunftsgerichtet, praktisch und frisch.

Was haben Sie denn im letzten Jahr konkret gemacht?

Besonders stolz bin ich auf die komplette Überarbeitung unseres Convenience-Formats avec. Das ist dem neuen Management Team in der Schweiz in nur fünf Monaten gelungen. Seit Juli sind wir bereits mit neun Verkaufsstellen nach neuem Konzept präsent. Das Konzept ist konsequent auf modernste Foodvenience und ultrafrische Produkte ausgerichtet. Sie werden mit dem neuen Label ‹Handmade with Love› klar gekennzeichnet. Wir führen jetzt auch eine regionale Produktlinie – in der Schweiz eine Neuheit im kleinflächigen Detailhandel.

Und bei k kiosk, dem bekanntesten Valora Format, ist alles beim Alten geblieben?

Nein. Wir haben auch das k kiosk Konzept komplett überarbeitet und eröffnen die ersten neuen Verkaufsstellen im Frühjahr 2019. Auch hier gilt: Mehr Food und mehr Frische. Dazu haben wir das Design modernisiert, bieten mehr Regionalität, und wir haben die Verkaufsprozesse vereinfacht. Auch ein erster Press & Books erscheint seit Kurzem am Flughafen Zürich in neuem Kleid.

Sie haben Ende 2018 Schlagzeilen mit der Ankündigung des ersten kassenlosen Stores in der Schweiz gemacht.

Die avec box ist ein einzigartiges Konzept, das die Foodvenience und das Frische-Sortiment von avec wo immer zulässig 24/7 zugänglich machen soll. Möglich wird dies dank unseren Anstrengungen im Bereich der Digitalisierung. Über eine App gelangt man in den Store, scannt die gewünschten Produkte und bezahlt sie unmittelbar. Die Kunden können so rund um die Uhr und im eigenen Tempo einkaufen. Damit sind wir Innovationsleader in der Schweiz.

Bei k kiosk entwickeln wir ein ähnliches Konzept, wollen aber noch einen Schritt weitergehen: Dank der Kooperation mit dem Silicon Valley Startup AiFi und deren ‹Auto-Checkout›-Technologie entfällt sogar das Scannen. Die Kunden betreten einfach die k kiosk box, nehmen, was sie brauchen, und gehen wieder.

Es gab sogleich auch Kritik.

Ja, und diese nehmen wir ernst. Unter anderem wird uns vorgeworfen, wir würden damit Personal abbauen und die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden würden sich verschlechtern.

Und?

Wir sind heute bereits mit rund 2 800 Verkaufsstellen im europäischen Markt präsent und verfolgen eine Wachstumsstrategie. Neue Technologien und Konzepte wie die avec box helfen uns, das Angebot weiter auszubauen und noch mehr Convenience zu bringen – auch im Einkaufserlebnis. Wir wollen den Menschen einfach weitere Einkaufsmöglichkeiten bieten und dabei dem steigenden Kundenbedürfnis nach Flexibilität noch stärker entsprechen. Gleichzeitig können wir neue und auch weniger frequenzstarke Lagen erschliessen. Nach der Eröffnung der ersten avec box im Frühling 2019 müssen wir aber zuerst Erfahrungen sammeln, bevor wir weiter ausrollen. Der Aufgabenschwerpunkt der Mitarbeitenden in der avec box verlagert sich. Sie werden während ihrer Anwesenheit im Store neu nicht mehr kassieren, sondern mehr Zeit für die Kunden haben – sei es mit Auskünften zur App, zum Einkaufsprozess oder zum Sortiment. Gleichzeitig kümmern sie sich um den Laden.

«Neue Technologien helfen uns dabei, das Angebot weiter auszubauen und noch mehr Convenience zu bringen – auch im Einkaufserlebnis.»

Im Jahr 2017 kauften Sie den deutschen Backgastronomen BackWerk. Wie läuft es?

Mit der Akquisition von BackWerk sind wir in Deutschland eine führende Snack-Food-Anbieterin geworden. In der Zwischenzeit ist BackWerk fester Bestandteil von Valora. Mit der Eröffnung neuer Standorte sind wir im Plan, wobei wir das Netzwerk gleichzeitig um weniger lukrative Standorte bereinigen. Erstmals haben wir in Frankfurt ein BackWerk an einem Flughafen eröffnet, in Winterthur hat die erste Filiale nach neuem Konzept in der Schweiz aufgemacht und wir bieten jetzt BackWerk Produkte bei ServiceStore DB. Gleichzeitig verkaufen wir bei BackWerk nun unser eigenes Laugengebäck ebenso wie ok.– Produkte. Das zeigt beispielhaft, wie wir Synergien nutzen und von unserer integrierten Wertschöpfungskette profitieren.

Sie sprechen auch die eigene Produktion von Laugenbackwaren an.

Wir sind heute eine der weltweit führenden Produzentinnen von Laugengebäck und stellen jährlich rund 650 Mio. Stück Backwaren her – für unsere eigenen Verkaufsstellen, aber primär auch für Drittkunden (B2B). Das B2B-Geschäft ist 2018 mit + 5.9 % in lokaler Währung stark gewachsen und unsere Produktionswerke sind voll ausgelastet. Umso mehr macht der Ausbau der Kapazitäten Sinn. Bei Ditsch USA konnten wir diese im vergangenen Jahr bereits verdoppeln. Und mit dem Bau einer weiteren Produktionslinie in den USA und zwei in Deutschland sind wir auf Kurs, um im vierten Quartal 2019 die Produktion aufzunehmen.

Sind sie mit dem B2C-Geschäft im Food Service ebenso zufrieden?

Unsere Umsätze auf vergleichbarer Fläche sind bei Ditsch (+ 1.4 %) und auch bei Food Service Schweiz (+ 2.7 %) gestiegen. Zu Letzterem beigetragen haben sicherlich unser ebenfalls 2018 aufgefrischtes Brezelkönig Konzept und die konsequente Weiterentwicklung der Produkte. Zudem haben wir auch das Ditsch Verkaufsstellennetz weitestgehend bereinigt.

Food Service hat sich gesamthaft gut entwickelt, was sich in den Nettoumsatzerlösen von + 26.6 % zeigt. Diese Steigerung gründet einerseits im Effekt der volljährigen Konsolidierung von BackWerk, anderseits im organischen Wachstum auf vergleichbarer Fläche. Diese beiden Effekte treiben auch die Profitabilität auf Stufe EBIT mit einem Wachstum von + 30.1 %.

«Wir haben in den vergangenen Jahren immer ambitionierte und realistische Ziele kommuniziert und diese eingehalten.»

Wie entwickelte sich das operative Geschäft 2018 insgesamt?

Wir haben in den vergangenen Jahren immer ambitionierte und realistische Ziele kommuniziert und diese eingehalten. Das gilt auch für 2018. So stieg der EBIT um + 13.7 % auf CHF 89.8 Mio. Die EBIT-Marge liegt im Vorjahresvergleich nun um + 0.3 %-Punkte höher auf 4.2 %. Die Bruttogewinnmarge steigerten wir um + 1.9 %-Punkte auf 45.5 %. Die Nettoumsätze haben sich um + 6.0 % erhöht und inklusive der Verkaufserlöse unserer Franchisepartner erzielten wir ein Wachstum im Aussenumsatz von + 11.3 % auf CHF 2 731 Mio. Und trotz hoher Investitionen in unsere Produktionsanlagen liegt der Free Cashflow pro Aktie auf Höhe der attraktiven Dividende.

Was führte konkret zum Umsatzwachstum?

BackWerk, das 2017 nur mit den letzten beiden Monaten konsolidiert war, hat 2018 massgeblich zum Umsatzwachstum beigetragen. Hinzugekommen sind positive Währungseinflüsse und die höheren Umsätze bei den übrigen Food-Service-Bereichen. Schliesslich verzeichnen wir bei Retail DE / LU / AT eine hauptsächlich währungsbedingte Steigerung im Aussenumsatz von + 5.2 %. Bei Retail CH ist der effektive Umsatz mit – 0.3 % gegenüber Vorjahr etwas tiefer. Was ich aber ganz klar hervorheben will: Retail CH ist auf vergleichbarer Fläche + 0.4 % gewachsen. Zudem ist die Zahl der Verkaufsstellen in der zweiten Jahreshälfte seit längerem wieder stabil. Das zeigt, dass wir in der Transformation des Kioskgeschäfts Vieles richtig machen.

Wie sieht die Kostensituation aus?

Die Kosten sind 2018 um + 10.4 % gestiegen – einerseits aufgrund höherer operativer Kosten von BackWerk, anderseits volumenbedingt aufgrund der höheren Produktion. Demgegenüber hat sich der EBIT auf Stufe Gruppe verbessert dank BackWerk und aus dem operativen Wachstum von Food Service und Retail CH. Daraus resultiert eine operative Profitabilitätssteigerung – absolut und in der Marge.

Stichwort Profitabilität: Ist Retail CH noch immer so profitabel?

Wir konnten die Profitabilität in diesem Marktbereich auf dem hohen Niveau des Vorjahres halten. Nicht vergessen darf man, dass in den Zahlen 2017 noch ein Buchgewinn aus dem Verkauf des im Zuge der Naville Akquisition erstandenen Gebäudes in Genf enthalten war. Operativ ist der EBIT um + 4.6 % gestiegen.

Im deutschen Retailgeschäft scheint die Situation nicht so rosig.

Retail DE/ AT/ LU hat 2018 ein anspruchsvolles Geschäftsjahr erlebt; der EBIT ist um – 25.1 % gesunken. Allerdings haben wir diese Entwicklung dank Food Service und Retail CH überkompensiert.

Das Pressegeschäft war in Deutschland also auch in der zweiten Jahreshälfte 2018 noch stark unter Druck?

Ja, Retail Deutschland erfährt verzögert zur Schweiz einen verstärkten marktgetriebenen Rückgang im hochmargigen Pressebereich. Wir geben hier Gegensteuer, indem wir die Kosten senken und beispielsweise den Ausbau von E-Smoke forcieren. Es braucht Zeit, bis die Massnahmen voll greifen. Im zweiten Halbjahr konnten wir den Presseeffekt bereits grösstenteils abfedern. Tabak, Food, NonFood und Dienstleistungen entwickelten sich erfreulich, sodass bei Retail DE / AT / LU auf vergleichbarer Fläche nur – 0.2 % weniger Nettoumsatz resultierte.

POS-Netzwerk Total
POS-Netzwerk Total

Alternative Nikotinprodukte scheinen zu boomen.

Sie liegen im Trend und wir gehören zu den ersten flächendeckenden Anbietern. In Deutschland sind wir mit E-Smoke schon etwas weiter als in der Schweiz. Auch wenn weiterhin Nischenprodukte, nimmt die Nachfrage nach E-Zigaretten und zum Beispiel auch nach «Heat not Burn»-Alternativen stetig zu. Der Jugendschutz ist uns dabei sehr wichtig. Deshalb gilt bei Valora auch in der Schweiz ein Mindestalter 18 für sämtliche E-Smoke- und Tabak-Produkte, auch wenn dies das Gesetz noch nicht überall so vorgibt.

Was hat sich bei den verschiedentlich genannten Dienstleistungen 2018 getan?

Dienstleistungen nehmen an Bedeutung zu und helfen uns, den Presserückgang zu kompensieren. Möglich machen dies innovative Digitallösungen mit Drittfirmen und unser dichtes Verkaufsstellennetz. Gerade für neue Bezahl- oder Pick-up/Drop-off-Möglichkeiten ist dieses hochinteressant. Das Angebot des Anfang 2018 lancierten Swisscom easy point konnten wir im Jahresverlauf ausbauen. Neu ist auch die Sonect App, mit der man an den Schweizer Kiosken Bargeld beziehen kann. In Deutschland bieten wir neu ‹amazon vor Ort aufladen›. Das sind nur einige Beispiele, die illustrieren, dass das Einkaufen von morgen die Online-Welt und die physischen Verkaufsstellen wieder näher zusammenbringt.

bob Finance ist vor allem im Online-Geschäft tätig. Wie kommen Sie voran?

bob Finance erzielte ein profitables zweites Halbjahr und wir wollen nun mehr investieren. 2018 wurde das Angebot durch neue digitale Zahlungs- und Finanzierungsprodukte für den B2B2C-Bereich erweitert. Partner profitieren damit von Umsatzsteigerungen, die Kunden von mehr Convenience. Entsprechend stossen die Produkte bei Online-Händlern wie auch im stationären Handel auf reges Interesse. Erste Partnerschaften wurden erfolgreich lanciert.

«Das Einkaufen von morgen bringt die Online-Welt und die physischen Verkaufsstellen wieder näher zusammen.»

Ein Novum soll auch der Future Store werden. Womit können wir da rechnen?

Die Eröffnung des Future Store im Zürich Hauptbahnhof ist im April 2019 vorgesehen. Unter dem Namen avec X wird er Valora als Versuchslabor dienen, in dem neu entwickelte, digitale Aspekte des Einkaufserlebnisses wie Checkout-Prozesse und Personalisierung sowie auch weitere Zukunftsthemen im Convenience-Bereich getestet werden.

Und wohin geht langfristig die Reise von Valora selbst?

Valora bietet beste Food- und Convenience-Konzepte. Das ist unsere Vision. Um das zu erreichen, streben wir nach operationaler Exzellenz, konstanter Innovation und Agilität sowie optimaler Wertschöpfung. Grundlegende Prämisse dabei ist ein umfassendes Kunden- und Formatverständnis.

Welche strategischen Hebel stellen Sie im Hinblick auf diese Vision?

Unsere Unternehmensstrategie haben wir weiter geschärft. Wir wollen die Foodvenience-Standorte an Verkehrsknotenpunkten und in Innenstädten ausbauen. Das gemeinsam mit unseren Agentur- und Franchisepartnern. Unsere interne Produktkompetenz mit eigener Produktion und Eigenmarken wie ok.– gilt es weiter zu fördern. Gleichzeitig entwickeln wir das internationale B2B-Vertriebs- & Produktionsgeschäft mit Laugenbackwaren weiter. Dies alles soll unter Einsatz modernster Technologien für ein begeisterndes Kundenerlebnis und vereinfachte Prozesse erfolgen. Gleichzeitig verleihen wir der Nachhaltigkeit ein höheres Gewicht.

War Nachhaltigkeit bisher kein Thema für Valora?

Selbstverständlich war sie das. Aber die Nachhaltigkeit war bisher noch zu wenig systematisch in der Strategie verankert. Das ändern wir jetzt. Unsere Stakeholder erwarten zu Recht, dass Valora als verantwortungsbewusstes Unternehmen ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung für Mensch und Umwelt leistet.

Vor dem Hintergrund der Strategie organisierte sich Valora neu. Warum war das nötig?

Wir wollen näher bei den Kunden sein, Neues einfach eingliedern können, Synergien nutzen und vom grossen Wissen im Unternehmen besser profitieren. Deshalb haben wir zusammengefasst, was zusammengehört, und die Struktur vereinheitlicht. Es gibt nun zwei Divisionen mit Markt- und Kundenfokus – Retail und Food Service – sowie konzernweite Shared Services. Unter anderem haben wir die B2C-Formate BackWerk und Ditsch in Deutschland gebündelt und die Verantwortung für digitale Innovationen direkt dem CEO unterstellt. Mit der neuen Aufstellung werden wir an Schlagkraft zulegen.

«Die Nachhaltigkeit war bisher noch zu wenig systematisch in der Strategie verankert. Das ändern wir jetzt.»

Wie treiben Sie das Wachstum voran?

Wir richten unsere Formate klar auf die aktuellen Kundenbedürfnisse aus und haben starke Marken, die nach wie vor grosses Wachstumspotenzial aufweisen. Valora ist mit den erneuerten Formaten ideal positioniert, um von den globalen Wachstumstrends der Convenience und Ausserhaus-Verpflegung zu profitieren. Dazu bieten wir künftig noch mehr einzigartige Snacking-Erlebnisse zu attraktivem Preis und bauen unser Dienstleistungsangebot für unterwegs aus. Die Investitionen in die Produktion werden sich zudem ab 2020 auszahlen. Ebenso sehen wir zum Beispiel mit BackWerk in den Niederlanden und Österreich oder über internationale Franchise-Partnerschaften mit Brezelkönig weitere Wachstumsmöglichkeiten. Schliesslich erlaubt unsere Kapitalsituation Akquisitionen, die unsere Formate und/oder unser Know-how ergänzen – wir prüfen regelmässig Opportunitäten.

Wie schätzen Sie Ihre Kapitalstärke und langfristige Finanzierung ein?

Unsere Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit hat es uns erlaubt, unsere Kapitalstruktur im letzten Jahr weiter zu optimieren. Zu Beginn des Jahres platzierten wir ein Schuldscheindarlehen über EUR 170 Mio. Im Dezember 2018 folgte ein weiteres Schuldscheindarlehen über EUR 100 Mio. und CHF 63 Mio., womit wir ein auslaufendes EUR-Schuldscheindarlehen sowie teilweise die CHF-Hybridanleihe refinanzierten. Die Tranche in Schweizer Franken ist eine Marktneuheit. Die starke Nachfrage übertraf unsere Erwartungen bei Weitem. Somit konnten wir die attraktiven Marktbedingungen nutzen und unsere Finanzierungskosten weiter senken.

Ein Stolperstein ist der mögliche Verlust von Mietflächen im Zuge der aktuell stattfindenden SBB Ausschreibung.

Wir haben ein ausgezeichnetes Dossier eingereicht und sind überzeugt, dass wir mit den erneuerten und neuen Formaten genau die Bedürfnisse der Bahnreisenden treffen. Wir sind also optimistisch, dass die langjährige, starke Partnerschaft mit der SBB erfolgreich weitergeführt wird. Unser einzigartiges Know-how im kleinflächigen Retailgeschäft an Hochfrequenzlagen und das überzeugende Angebot mit einzigartigen Produkten und innovativen Dienstleistungen sind starke Argumente für die Wiedervergabe der Mietflächen an Valora.

«Valora ist bestens positioniert, um von den globalen Wachstumstrends der Convenience und der Ausserhaus-Verpflegung zu profitieren.»

Sie sind also optimistisch für das Jahr 2019?

Ja. Wir werden von den Vorteilen der neuen Organisation und auch von weiteren Synergieeffekten zwischen den Formaten und Märkten profitieren. Zahlreiche Massnahmen aus dem Jahr 2018 werden im neuen Jahr verstärkt zum Tragen kommen. Dazu gehören nicht zuletzt der weitere Rollout des neuen avec Konzepts und die Einführung des überarbeiteten k kiosk Konzepts. Der höhere Food-Anteil wird uns bezüglich Kundenfrequenzen, aber auch Margen helfen. Wir haben in den letzten Jahren gezeigt, dass unser Geschäftsmodell eine hohe Widerstandskraft aufweist und wir liefern können, was wir ankünden.

Franz Julen

Franz Julen

Präsident

Markus Fiechter

Markus Fiechter

Vizepräsident

Ernst Peter Ditsch

Ernst Peter Ditsch

Mitglied

Michael Kliger

Michael Kliger

Mitglied

Cornelia Ritz Bossicard

Cornelia Ritz Bossicard

Mitglied

Michael Mueller

Michael Mueller

CEO

Tobias Knechtle

Tobias Knechtle

CFO

Roger Vogt

Roger Vogt

CEO Retail

Thomas Eisele

Thomas Eisele

CEO Food Service

EBITDAin Mio. CHF 2017 133.7 2018 156.0
Free Cashflowin Mio. CHF 2017 82.0 2018 49.0
EPSin CHF (aus fortgeführten Geschäftsbereichen) 2017 15.26 2018 15.28
Nettoumsatzerlösin Mio. CHF (2017 restated nach IFRS 15) 1933 2014 2077 2015 2095 2016 2002 2017 2122 2018
Bruttogewinnin Mio. CHF 785 2014 845 2015 870 2016 872 2017 965 2018
Betriebskosten (netto)in Mio. CHF 754 2014 790 2015 797 2016 793 2017 876 2018
EBITin Mio. CHF 30 2014 55 2015 72 2016 79 2017 90 2018
Investitionenin Mio. CHF 57 2014 45 2015 49 2016 53 2017 71 2018
MitarbeiterPersonalbestand in Vollzeitstellen 4435 2014 4349 2015 4228 2016 4265 2017 4230 2018

 
2018
2017
2016
2015
2014
Nettoumsatzerlös 1) 2)
Mio. CHF
2 122.1
2 001.6
2 095.0
2 077.4
1 932.6
Veränderung
%
6.0%
-4.5%
0.8%
7.5%
2.3%
 
 
 
 
 
 
 
EBITDA 1)
Mio. CHF
156.0
133.7
127.6
117.6
109.3
in % des Nettoumsatzerlöses
%
7.4%
6.7%
6.1%
5.7%
5.7%
 
 
 
 
 
 
 
Betriebsergebnis (EBIT) 1)
Mio. CHF
89.8
79.0
72.3
55.1
30.5
in % des Nettoumsatzerlöses
%
4.2%
3.9%
3.4%
2.7%
1.6%
 
 
 
 
 
 
 
Reingewinn 1)
Mio. CHF
64.1
57.1
62.5
46.8
15.4
Veränderung
%
12.2%
-8.6%
33.5%
203.7%
-47.3%
in % des Nettoumsatzerlöses
%
3.0%
2.9%
3.0%
2.3%
0.8%
in % des Eigenkapitals
%
10.4%
7.7%
11.8%
9.2%
2.4%
 
 
 
 
 
 
 
Netto-Einnahmen (Netto-Ausgaben) 1)
 
 
 
 
 
 
aus operativer Tätigkeit
Mio. CHF
116.0
114.2
113.0
125.5
91.9
aus gewöhnlicher Investitionstätigkeit
Mio. CHF
-67.0
-32.1
-40.4
-43.2
-57.9
Free Cashflow 1)
Mio. CHF
49.0
82.0
72.6
82.3
34.0
aus Unternehmenszusammenschlüssen (und langfristigen Finanzanlagen)
Mio. CHF
-6.0
-231.4
13.2
-88.1
51.3
aus Finanzierungstätigkeit
Mio. CHF
-92.6
8.3
-43.3
-60.2
-67.4
 
 
 
 
 
 
 
Gewinn je Aktie 1)
CHF
15.28
15.26
17.27
12.51
3.13
Veränderung
%
0.1%
-11.6%
38.0%
299.7%
-59.3%
 
 
 
 
 
 
 
Free Cash Flow je Aktie 1)
CHF
12.47
23.93
21.74
24.52
10.05
Veränderung
%
-47.9%
10.1%
-11.3%
144.0%
-33.4%
 
 
 
 
 
 
 
Flüssige Mittel 1)
Mio. CHF
104.8
152.5
159.4
116.3
129.0
 
 
 
 
 
 
 
Eigenkapital
Mio. CHF
613.8
737.9
530.9
506.0
630.6
Eigenkapitalquote
%
46.3%
52.4%
45.5%
41.5%
44.0%
 
 
 
 
 
 
 
Anzahl Mitarbeiter per 31.12. 1)
FTE
4 230
4 265
4 228
4 349
4 435
Veränderung
%
-0.8%
0.9%
-2.8%
-1.9%
-3.9%
 
 
 
 
 
 
 
Nettoumsatzerlös pro Mitarbeiter 1)
CHF
502
469
495
478
436
Veränderung
%
6.9%
-5.3%
3.7%
9.6%
6.3%
 
 
 
 
 
 
 
Anzahl eigene Verkaufsstellen
Anzahl
1 868
1 882
1 872
1 838
1 647
davon Agenturen
Anzahl
1 105
1 031
1 014
990
702
Nettoumsatzerlös pro Verkaufsstelle
CHF 000
1 136
1 064
1 119
1 130
1 173
Anzahl Franchise-Verkaufsstellen
Anzahl
881
872
543
471
459

Prozentzahlen und Summen basieren auf den ungerundeten Zahlen der Konzernrechnung 1) 2017 restated aufgrund IFRS 15 2) Aus fortgeführten Geschäftsbereichen

Valora verzeichnet ein starkes Geschäftsjahr 2018 und bestätigt mit einem EBIT von CHF 89.8 Mio. erneut die kommunizierten Erwartungen. Dabei steigt der EBIT der Convenience- und Food-Service-Anbieterin im Vorjahresvergleich um + 13.7 % und die EBIT-Marge verbessert sich um + 0.3 %-Punkte auf 4.2 %. Der Ergebnisbeitrag des im Herbst 2017 akquirierten Franchise-Unternehmens BackWerk, organisches Wachstum und positive Währungseinflüsse führen zu einer Steigerung des EBITDA von + 16.7 % oder CHF + 22.3 Mio. auf CHF 156.0 Mio.

Die Aussenumsätze verzeichnen eine Steigerung von + 11.3 % auf CHF 2 731.0 Mio., die Nettoumsatzerlöse steigen um + 6.0 % auf CHF 2 122.1 Mio., was einem Wachstum in lokaler Währung von + 9.4 % respektive + 4.6 % entspricht. Der Reingewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen steigt um + 12.2 % auf CHF 64.1 Mio., der Konzerngewinn um + 3.2 % auf CHF 59.0 Mio. Die Gruppe erwirtschaftet einen Free Cashflow von CHF 49.0 Mio., der vor allem aufgrund erhöhter Investitionsaktivitäten sowie dem Einmalerlös aus dem Verkauf der im Zuge der Naville Akquisition erstandenen Liegenschaft in Genf in 2017 unter Vorjahr bleibt. Der Return On Capital Employed (ROCE) der Gruppe weist seit dem Halbjahr 2018 eine Verbesserung um + 0.5 %-Punkte auf 8.2 % auf, während er aufgrund des akquisitionsbedingt höheren Capital Employed leicht unter Vorjahr (8.6 %) liegt.

Retail CH bestätigt die Profitabilität auf dem hohen Niveau des Vorjahres, wobei operative Verbesserungen den letztjährigen Buchgewinn aus dem Verkauf der Naville Liegenschaft aufwiegen. Die Markteinheit hat in 2018 innovative Konzepte erarbeitet und sämtliche Verkaufsformate – avec, k kiosk und Press & Books – weiterentwickelt. Die modernisierten Formate haben im Rahmen der Ausschreibung von Mietflächen der SBB auch Eingang in das abgegebene Angebot gefunden. Darüber hinaus hat Retail CH 2018 die Sortimentspalette erweitert um zukunftsweisende Angebote im Bereich ultrafrischem Food, Regionalität, alternative Nikotinprodukte und Dienstleistungen. Retail DE / LU / AT erlebte ein anspruchsvolles Geschäftsjahr 2018 mit wie erwartet anhaltendem, marktgetriebenem Rückgang im hochmargigen Pressebereich. Kosteninitiativen und Projekte, wie die weitere Forcierung alternativer Nikotinprodukte (z.B. E-Smoke), wurden vorangetrieben und konnten die EBIT-Marge seit dem ersten Halbjahr bereits verbessern. Die Initiativen befinden sich jedoch noch in der Hochlaufphase.

In der Division Food Service liegt die Bruttoexpansion von BackWerk im Plan, zudem wurde das Netzwerk um weniger lukrative Standorte bereinigt und die Effizienz der Franchisenehmer weiter gestärkt. Bei Ditsch ist die Netzwerkbereinigung mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Profitabilität weit vorangeschritten. Auch der Kapazitätsausbau der Produktion von Laugenbackwaren für das B2B-Geschäft und die eigenen Formate kommt vorwärts: Nach der Kapazitätsverdoppelung der bestehenden Linie bei Ditsch USA in 2018 ist im Geschäftsjahr 2019 die Erweiterung der Produktion um eine weitere Linie in den USA sowie um zwei zusätzliche Linien bei Ditsch in Deutschland in einer neuen, separaten Halle am Standort Oranienbaum geplant.

Zusätzlich hat Valora weitere wichtige Schritte unternommen, um ihre langfristige Finanzierungsstruktur zu optimieren. So hat sie die attraktiven Marktbedingungen genutzt und im Laufe von 2018 zwei Schuldscheindarlehen platziert, wobei das Closing der zweiten Transaktion per 11. Januar 2019 erfolgt. Zudem hat sie im Oktober 2018 die Hybridanleihe abgelöst und mit dem zweiten Schuldscheindarlehen teilweise refinanziert. Letztere enthielt erstmalig eine CHF-Tranche – ein Novum auf dem Markt.

Mit der neuen, per Januar 2019 in Kraft getretenen Organisation stellt sich Valora für die Zukunft noch schlagkräftiger auf. Die Organisation baut auf die beiden markt- und kundenorientierten Divisionen Retail und Food Service, denen dezentral die jeweiligen Verkaufsformate angegliedert sind, sowie auf konzernweite Shared Services, die einen verstärkten divisions- und gruppenweiten Know-how Transfer und eine gemeinsame Sourcing-Strategie ermöglichen. Die neue Struktur unterstützt auch die Realisierung der erwarteten Synergien aus der BackWerk Akquisition. Mit dieser neuen Organisation sowie den 2018 eingeleiteten Initiativen sind der Verwaltungsrat und die Konzernleitung überzeugt, die Valora Gruppe optimal für 2019 und weiteres Wachstum positioniert zu haben.

Die Welt um uns herum verändert sich immer schneller, die ökologischen Herausforderungen werden grösser und auch das Bewusstsein für die Arbeitsbedingungen hinter den Produkten wächst bei Kundinnen und Kunden von Valora. Valora stellt sich diesen Herausforderungen. Ihre Stakeholder erwarten zu Recht, dass Valora als verantwortungsbewusstes Unternehmen ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leistet.

Die wachsende Weltbevölkerung, eine immer grössere globale Mittelklasse, die Urbanisierung, der Klimawandel und die beschleunigende Wirkung der Digitalisierung – diese Megatrends betreffen Valora direkt, aber auch ihre Kundinnen und Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Wertschöpfungskette. Sie bringen Chancen und Herausforderungen mit sich und sie erhöhen die Dringlichkeit für Valora, die eigene Nachhaltigkeitsagenda zu intensivieren. Gesetzliche Vorschriften stellen für Valora nur das Minimum dar. Ein verantwortungsbewusstes Unternehmen sorgt für seine Mitarbeitenden, schützt die Umwelt, stellt hervorragende Produkte her, welche die Erwartungen seiner Kundinnen und Kunden übertreffen, und erwirtschaftet so auch eine Rendite für seine Aktionärinnen und Aktionäre.

«Nachhaltigkeit ist fester und wichtiger Bestandteil der Valora Strategie. Das Unternehmen ist noch nicht in jedem Aspekt dort, wo es sein soll, aber wir machen kontinuierlich Fortschritte. Und wir setzen alles daran, unseren Ansprüchen an uns selber gerecht zu werden. Das sind wir unseren Stakeholdern und der Umwelt schuldig», erklärt Franz Julen, Präsident des Verwaltungsrats.

Valora will diese Verantwortung wahrnehmen und sich der Herausforderung stellen. Eine Arbeitsgruppe hat 2018 begonnen, systematisch eine Strategie zu entwickeln, die auf den bestehenden Nachhaltigkeitsmassnahmen aufbaut und darüber hinausgeht. Die Arbeitsgruppe besteht aus Verwaltungsratsmitgliedern, dem CEO und dem Management. Sie stellte die Zusammenhänge zwischen den genannten Megatrends, den eigenen Geschäftsaktivitäten und Branchentrends her. Auch die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) wurden beigezogen, um weitere Bereiche zu identifizieren, in denen Valora potenziell einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten kann.

Schon im vergangenen Jahr wurde die Unternehmensstrategie mit Blick auf die Vision ‹Valora bietet beste Food- und Convenience-Konzepte.› geschärft. Eine der fünf wesentlichen strategischen Stossrichtungen neben Wachstum, Effizienz, leistungsorientierter Kultur und Innovation ist seitdem die Stärkung der Nachhaltigkeit als verantwortungsvoller Beitrag für Mensch und Umwelt.

Stakeholder und Erwartungen

Die weitere Ausarbeitung der Nachhaltigkeitsstrategie wird sich an den Erwartungen der Stakeholder von Valora orientieren. Die folgende Grafik zeigt die wichtigsten Stakeholder und deren Erwartungen:

Stakeholder und Erwartungen

Strategie: Die 3 P

Die Stakeholder-Erwartungen zeigen: Die nachhaltige Ausrichtung von Valora ist nicht nur gut für Mensch und Planet, sie ist auch ein strategisches Erfordernis. Wirtschaftlicher Erfolg wird in Zukunft noch stärker von sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit abhängig sein. Kundinnen und Kunden von Valora fragen immer öfter, woher deren Produkte stammen. Wer hat sie hergestellt, wurden die Menschenrechte geachtet und wurde die Umweltbelastung minimiert? Valora kann auf diese Bedürfnisse eingehen und möchte im Sinne des Leitsatzes ‹Wir bringen unseren Kunden das kleine Glück. Überall da, wo Menschen unterwegs sind.› nachhaltige Produkte anbieten. Der Verwaltungsrat erwartet, dass Nachhaltigkeit ein integraler Bestandteil des Geschäfts und ein strategischer Eckpfeiler der Führung von Valora wird.

Valora bringt profitables Wachstum mit nachhaltigem Wachstum in Einklang, indem sie Betriebsabläufe, Prozesse und Produkte anpasst und dabei stets die Menschen im Blick behält. Daraus ergeben sich die drei Säulen People – Planet – Products, die das Nachhaltigkeitsmanagement von Valora in Zukunft strukturieren. Ein Leitspruch auf Englisch macht den Anspruch jeder Säule deutlich.

Die drei Säulen werden nicht nur für die weitere Strategieentwicklung verwendet, sondern gliedern auch die folgenden Seiten. Dieses Jahr wird dabei ein Schwerpunkt auf die Säule People gelegt. In den folgenden Jahren wird die Berichterstattung weiter ausgebaut, insbesondere zu den Säulen Planet und Products.

PEOPLE
— WE WANT TO BE A
GREAT PLACE TO WORK

PLANET
— WE WANT TO BE A
CONVENIENCE BUSINESS
THAT DOESN’T COST
THE EARTH

PRODUCTS
— WE WANT TO MAKE
AND SELL MORE HEALTHY
AND SUSTAINABLE FOOD

Verhaltenskodex

Valora wird nicht nur an ihrer wirtschaftlichen Leistung gemessen, sondern zunehmend auch an der Art und an den Prinzipien, nach welchen sie ihre Ergebnisse erwirtschaftet. Wirtschaftlicher Erfolg und moralisches Verhalten dürfen nicht im Widerspruch zueinander stehen. Sie sind viel eher Bedingungen für die nachhaltige Unternehmensentwicklung von Valora. Die Eckwerte und Erwartungen dazu sind im Valora Verhaltenskodex festgehalten, dessen 2018 aktualisierte Version am 1. Januar 2019 in Kraft getreten ist. Neu aufgenommene Abschnitte behandeln unter anderem den Schutz von Eigentum, gegenseitigen Respekt und den Datenschutz. Ein neuer Abschnitt führt ausserdem die Valora Werte ‹offen›, ‹vertrauenswürdig›, ‹leidenschaftlich› sowie ‹füreinander, miteinander› ein. Der neue Verhaltenskodex wird durch E-Learning-Module ab 2019 in der Organisation eingeführt.

Ausserdem wird 2019 ein überarbeiteter Verhaltenskodex für Geschäftspartner den bestehenden Lieferantenkodex ersetzen. Dieser erweitert den Anwendungsbereich über Lieferanten hinaus auf alle Geschäftspartner. Zudem wurde er mit den Themen Datenschutz, freier Wettbewerb, Interessenkonflikte, Schutz von Geschäftsgeheimnissen sowie Einhaltung des Geldwäschereigesetzes ergänzt.

Bei Verstössen oder Verdacht auf einen Verstoss steht den Valora Mitarbeitenden und den Geschäftspartnern seit 1. Januar 2019 die Valora Integrity Line zur Verfügung. Die Plattform bietet sämtlichen Mitarbeitenden von Valora eine einfachere und benutzerfreundlichere Möglichkeit, allfällige im Unternehmen festgestellte Missstände wie zum Beispiel Diebstahl, Verstoss gegen das Arbeitsrecht oder andere Bedenken einfach, anonym und online zu melden. Der Zugriff ist über Smartphone, Tablet und PC 24/7 möglich. Die Integrity Line ersetzt die bisherige Ethik Hotline, welche bereits seit 2011 betrieben wurde.

Mit dem aktualisierten Valora Verhaltenskodex, dem Verhaltenskodex für Geschäftspartner und der Integrity Line legt Valora das Fundament, auf welchem sämtliche Nachhaltigkeitsmassnahmen aufbauen.

Der Valora Verhaltenskodex und die Integrity Line stehen auf der Website öffentlich zur Verfügung.

Wert von Nachhaltigkeit für Valora

Wert von Nachhaltigkeit für Valora
Nachhaltigkeit ist nicht nur vorteilhaft für Mensch und Planet. Valora profitiert sowohl in Bezug auf Mitarbeitende, den Wettbewerb und Investoren. Zusätzlich senkt Valora durch nachhaltiges Wirtschaften Kosten und Risiken. Deshalb ist die nachhaltige Ausrichtung von Valora ein strategisches Erfordernis.

Wertschöpfungskette

Wertschöpfungskette
Durch den Wandel zur fokussierten Detailhändlerin ist die Wertschöpfungskette von Valora einfacher geworden. Produkte von Lieferanten, Eigenmarken und aus der eigenen Produktion werden an Konsumenten (B2C) verkauft und letztere auch an andere Unternehmen (B2B). Der Verkauf an die Kunden erfolgt über verschiedene Formate, wobei die Verkaufsstellen sowohl von Valora Mitarbeitenden als auch Franchise- und Agenturpartnern betrieben werden. Sie bringen den Kunden das kleine Glück, zum Beispiel an Verkehrsknotenpunkten und zentralen Lagen in der Stadt.

PEOPLE
— WE WANT TO BE A
GREAT PLACE TO WORK

Die Valora Mitarbeitenden sind es, die für den Unternehmenserfolg entscheidend sind. Umso wichtiger ist es Valora, eine integrative, von Fairness und Chancengleichheit geprägte Kultur zu schaffen. Die Mitarbeitenden sollen zudem von verantwortungsvollen Arbeitsbedingungen und branchenüblichen Löhnen profitieren.

Sie sollen bei Valora in einem Arbeitsumfeld tätig sein, in dem sich Menschen unterschiedlicher Herkunft respektiert fühlen und in dem die Mitarbeitenden die Möglichkeit haben, sich optimal zu entfalten.

Valora schätzt die individuellen Talente, Erfahrungen und Ansichten ihrer Mitarbeitenden und sieht sie als Grundlage für den Erfolg.

Für Valora und ihre Agentur- und Franchisepartner haben 2018 rund 15 000 Menschen gearbeitet. Davon waren 5 304 Mitarbeitende (4 230 Vollzeitstellen) für die Valora Gruppe direkt tätig; die weiteren waren bei Agentur- und Franchisepartnern angestellt. Sowohl für die Valora Mitarbeitenden als auch für die Mitarbeitenden der Agentur- und Franchisepartner bearbeitet Valora fünf Bereiche:

  • Diversität, Inklusion und Gleichstellung
  • Faire Löhne und Arbeitsbedingungen
  • Gesundheit, Schutz und Wohlbefinden am Arbeitsplatz
  • Talente und Karriere
  • Faire Partnerschaften
Mitarbeitende
Mitarbeitende

Diversität

Von fairer Behandlung und Chancengleichheit profitieren Valora und ihre Mitarbeitenden gleichermassen. Diversität ist auf allen Ebenen hilfreich. Sie fördert Leistungs- und Innovationsfähigkeit und trägt dazu bei, neue Formate und Produkte erfolgreich einzuführen. Deshalb schafft Valora eine integrative Kultur, in der alle Menschen für ihren einzigartigen Beitrag geschätzt werden und in der jeder und jede befähigt ist, eigene Ideen zu verwirklichen. Valora toleriert keine Art von unterschiedlicher Behandlung aufgrund des persönlichen Hintergrunds.

Die Belegschaft von Valora besteht zu 70 % aus Frauen. Diese arbeiten zu zwei Dritteln in Teilzeit, während bei den Männern etwa ein Drittel in Teilzeit arbeitet. Die Altersverteilung ist ausgeglichen, wobei die Mitarbeitenden bei Food Service jünger sind als bei Retail. Weitere Diversitätskriterien über die verschiedenen Hierarchiestufen möchte Valora in Zukunft erheben und analysieren. Auf dieser Grundlage wird Valora zukünftig auch die Themen Inklusion und Chancengleichheit systematischer angehen.

Diversität bei Valora
Diversität bei Valora

Valora Arbeitsplätze

Valora Arbeitsplätze

Faire Löhne und Arbeitsbedingungen

Um tägliche Grundbedürfnisse und die ihrer Familie decken zu können, sollen alle Mitarbeitenden marktübliche bzw. marktgerechte Löhne verdienen und von modernen und sozial verantwortlichen Arbeitsbedingungen profitieren. Denn nur zufriedene Mitarbeitende sind motiviert, den Leitsatz von Valora ‹Wir bringen unseren Kunden das kleine Glück. Überall da, wo Menschen unterwegs sind.› in die Tat umzusetzen.

Ein wichtiger Beitrag dazu ist die Sozialpartnerschaft mit dem Kaufmännischen Verband Schweiz und der vereinbarte Gesamtarbeitsvertrag (GAV). Per 1. Januar 2018 ist der neue Valora GAV für die Schweiz in Kraft getreten. Dies führte zu einer Verbesserung der Löhne für die Mitarbeitenden von Valora in der Schweiz um durchschnittlich 1.8 %. Die k kiosk und Press & Books Agenturpartner verpflichten sich, den GAV Mindestlohn für ihre Angestellten anzuwenden. In Deutschland gibt es keinen Gesamtarbeitsvertrag. Dort setzt Valora auf Regelungen, die sich an die Rahmenbedingungen der geltenden Tarifverträge anlehnen.

Über regelmässige Mitarbeiterbefragungen holt Valora deren Erwartungen ab und setzt Verbesserungsmassnahmen um. Nach bereichsspezifischen Umfragen in den Vorjahren hat Valora im Jahr 2018 erstmals eine gruppenweite Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Rund 2 800 Mitarbeitende (52 %) haben teilgenommen.

Mit der Befragung wurde ermittelt, welche zentralen Verbesserungen von den Mitarbeitenden erwartet werden. In Zukunft will Valora mit zusätzlichen Massnahmen sowohl das Engagement als auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigern. Dazu gehört mehr Klarheit und Orientierung in Zeiten des digitalen Wandels seitens der Führung. Auch in der Personalentwicklung fanden sich weitere Optimierungspunkte. Folglich werden verschiedene Instrumente wie z.B. der Rekrutierungsprozess und das Onboarding-Programm überarbeitet und ein auf die Arbeitsstelle bezogenes, individuelles Einführungsprogramm erstellt.

Die eingeleiteten Massnahmen sollen sich auch positiv auf eine Reduzierung der Fluktuationsrate (44 %) auswirken. Andere Erwartungen unterscheiden sich gemäss Mitarbeiterumfrage teils erheblich in den einzelnen Bereichen und Regionen.

Um die Teilnehmerrate zukünftiger Befragungen zu erhöhen, hat Valora bereits Massnahmen ergriffen. Der Befragungsprozess wurde überarbeitet, und die Mitarbeitenden in den Verkaufsstellen sollen künftig elektronisch teilnehmen können.

Valora Mitarbeitende in der Schweiz, die einem Gesamtarbeitsvertrag unterliegen
Valora Mitarbeitende in der Schweiz, die einem Gesamtarbeitsvertrag unterliegen
Mitarbeiterzufriedenheit
Mitarbeiterzufriedenheit
Fluktuationsrate
Fluktuationsrate

Gesundheit, Schutz und Wohlbefinden am Arbeitsplatz

Valora setzt alles daran, dass sich die Mitarbeitenden in einem sicheren und gesunden Arbeitsumfeld bewegen und die Kundinnen und Kunden begeistern können. Die Gewährleistung von Gesundheit, Schutz und Wohlbefinden am Arbeitsplatz ist nicht nur eine unternehmerische Verantwortung, sondern führt auch zu niedrigen Verletzungs- und Abwesenheitsraten.

Valora bietet daher ein sicheres, ergonomisches und gesundes Arbeitsumfeld sowie attraktive, moderne Arbeitsplätze, an welchen die Mitarbeitenden körperlich und geistig gesund bleiben, mit ihrer Arbeit zufrieden sind und die Energie haben, Kundinnen und Kunden zu begeistern. Zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden analysieren die Geschäftsbereiche die relevanten Gesundheitsrisiken, welche adressiert werden müssen, und ergreifen die notwendigen Massnahmen.

Trotz der Anstrengungen sind im Berichtsjahr die Betriebsunfälle von 127 auf 158 gestiegen. Die Bereiche mit den meisten Unfällen sind die eigenen Verkaufsstellen und die Produktion. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, wird Valora vermehrt Inspektoren für Arbeitsplatzsicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz einsetzen und die Bereiche in regelmässigen Abständen inspizieren.

Betriebsunfälle
Betriebsunfälle
Gesund bei BackWerk

BackWerk hat mit 135 Mitarbeitenden einen eigenen Betriebsarzt, welcher in regelmässigen Abständen vor Ort ist und persönliche Gespräche und kostenlose Vorsorgeuntersuchungen für die Mitarbeitenden anbietet. Die regelmässigen Begehungen aller Standorte durch die Fachkraft für Arbeitssicherheit erlaubt es zudem, Risiken zu identifizieren und die notwendigen Massnahmen einzuleiten. Für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden bietet BackWerk Kurse wie zum Beispiel Faszien-Training, Yoga oder Rückenkurse sowie höhenverstellbare und ergonomische Schreibtische an.

Talente und Karriere

Das Retailgeschäft, aber auch die Gesellschaft insgesamt, befindet sich in einem grossen Wandel. Die Digitalisierung macht vieles möglich, führt aber bei Kundinnen, Kunden und Mitarbeitenden auch zu ganz neuen Bedürfnissen und Erwartungshaltungen. Die heutige Zeit ist schnelllebiger und komplexer geworden. Damit Mitarbeitende mit diesen Herausforderungen umgehen können, unterstützt Valora sie in der Entwicklung und beim Aufbau ihrer Kompetenzen. Sie sollen Aufstiegschancen haben und ihr Potenzial voll ausschöpfen können – an einem von Engagement und Zusammenarbeit geprägten Arbeitsplatz. Valora hat deshalb ein umfangreiches Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten sowohl für die Valora Mitarbeitenden als auch die Mitarbeitenden der Agentur- und Franchisepartner.

Für Mitarbeitende von Valora bietet sie zum Beispiel ein vollumfängliches Programm mit Coaching, internen und bezahlten externen Kursen sowie dem Valora Campus an. Rund 1 500 Mitarbeitende nutzten diese Angebote im letzten Jahr. Auch Nachwuchsfachkräfte sollen bei Valora intern gefördert werden. Valora bildet deshalb 74 Lernende aus, das sind drei mehr als noch im Vorjahr. Die meisten von ihnen sind in der Verwaltung und der Produktion tätig, aber auch die Verkaufsmannschaften bilden 18 Lernende aus.

Für Agentur- und Franchisepartner bietet Valora im Rahmen der Partnerschaft Coaching und Tagungen an, welche 2018 von etwa 1 600 Partnern besucht wurden.

Um eine noch grössere Reichweite zu erzielen, stehen E-Learning-Programme zur Verfügung. Diese behandeln Themen wie Arbeitssicherheit, Hygiene, Geldwäscherei und Jugendschutz. Sie wurden 2018 insgesamt über 12 107 Mal absolviert. Zusätzlich hat Valora 2018 auch erstmals ein gruppenweites Training zur Informationssicherheit angeboten, welches 4 785 Mal durchgeführt wurde.

Traineeprogramm (Schweiz)
Traineeprogramm (Schweiz)

Janine Sutter schloss das Valora Traineeprogramm ab und arbeitet heute als Corporate Controller in Muttenz. Sie berichtet: «Nach meinem Bachelor in Betriebsökonomie 2016 war ich während einem Jahr als Management Trainee im HR Development, im Category Management und im Group Controlling tätig. Dabei habe ich an komplett verschiedenen Projekten mitgearbeitet, das half mir besonders in meiner Entwicklung. Dank den spannenden Fronteinsätzen bei k kiosk, avec und Caffè Spettacolo lernte ich, die Herausforderungen im Ladengeschäft besser zu verstehen.»

Sie empfiehlt das Traineeprogramm Studienabgängern, die noch unentschlossen sind, in welche Richtung ihr beruflicher Weg gehen soll. «Das Foodvenience-Geschäft ist anspruchsvoll, schnellebig und damit sehr interessant. Die Option einer anschliessenden Festanstellung ist ein weiterer grosser Pluspunkt.»

Faire Partnerschaften

Um stets am Puls der Kundinnen und Kunden und der Agentur- und Franchisepartner zu sein, pflegt Valora mit letzteren eine offene Kommunikationskultur sowie eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Gleichzeitig lässt Valora Raum für unternehmerisches Handeln. Denn wer eigenständig agiert, ist engagiert, motiviert und entwickelt eigene Ideen. Gleichzeitig können sich die eigenständigen Unternehmer mit Valora auf einen Partner verlassen, der ihnen Top-Standorte bietet und sie mit Schulungen und Know-how sowie in operativen Belangen unterstützt.

Etwa 80 % der Verkaufsstellen werden inzwischen von Franchise- und Agenturpartnern betrieben. Das Agenturpartnermodell überwiegt in der Schweiz, während in Deutschland das Franchisemodell verbreiteter ist. Vor allem das Agenturmodell bietet Valora Partnern unternehmerische Freiheit bei überschaubarem Risiko. Beispielsweise werden die k kiosk Agenturpartner in der Schweiz als Angestellte von Valora drei Monate eingearbeitet und erhalten danach ab ihrer Eigenständigkeit eine Provision auf den Umsatz. Die Miete, Ware und Einrichtung werden von Valora gestellt.

Eine Partnerschaft ist nur dann langfristig erfolgreich, wenn Valora und die Partner gleichermassen davon profitieren. Valora Retail Schweiz, Brezelkönig, Ditsch und BackWerk befragen die Partner daher regelmässig zu deren Zufriedenheit. Ende 2017 lobten die Schweizer Partner besonders die Freundlichkeit von Valora, wobei die Informationspolitik und Erreichbarkeit Raum für Verbesserung liessen.

Anzahl Verkaufsstellen
Anzahl Verkaufsstellen
Unterschied zwischen Agentur- und Franchisemodell

Sowohl Franchisenehmer als auch Agenturpartner sind eigenständige Unternehmer, die am wirtschaftlichen Erfolg ihres Unternehmens partizipieren. Der grösste Unterschied zwischen den beiden Konzepten liegt darin, dass die Franchisenehmer die Waren in eigenem Namen und auf eigene Rechnung vertreiben und eine Gebühr für die Franchiselizenz an Valora zahlen. Die Agenturpartner vertreiben die Waren hingegen im Namen und auf Rechnung von Valora und erhalten eine Agenturprovision auf den erzielten Umsatz, mit welcher sie unter anderem ihr Personal bezahlen.

PLANET
— WE WANT TO BE A
CONVENIENCE BUSINESS THAT
DOESN’T COST THE EARTH

Der Klimawandel und die begrenzten Ressourcen sind einige der grössten Herausforderungen unserer Zeit. Valora ist bestrebt, ihre Auswirkungen auf den Planeten einzuschränken, indem sie Umweltschäden durch wirtschaftliche Aktivitäten minimiert. Daher wird Valora die Umweltauswirkungen und den ökologischen Fussabdruck des Unternehmens reduzieren.

In diesem Zusammenhang möchte Valora insbesondere die folgenden Themen angehen:

  • Abfall
  • Nachhaltige Verpackung
  • Energie

Abfall

Einzeln verpackte Produkte, die eigene Produktion und die frischen Produkte verursachen Abfall und Food Waste. Beides kostet Ressourcen, Energie und Geld. Valora strebt daher eine signifikante Abfallreduktion und eine Kreislaufwirtschaft an, welche die Reduzierung, Wiederverwendung und das Recycling von Rohstoffen fördert und versucht langfristig, umgekehrte Stoffströme für Abfall zu entwickeln.

Um Abfall zu vermeiden, kosten Plastik- und Papiertaschen seit dem 1. November 2018 in allen Schweizer Verkaufsstellen von Valora 5 bis 30 Rappen. Den Verkaufserlös spendet Valora einmal im Jahr für einen guten Zweck. Ausgehend von den Einnahmen seit dem 1. November 2018 erwartet Valora einen Verkaufserlös im hohen fünfstelligen Bereich. Auch die Retail-Verkaufsstellen in Deutschland und Österreich verlangen 20 bis 25 Cent pro Plastiktüte.

Mit dem Ziel, Food Waste zu reduzieren, arbeitet Caffè Spettacolo seit November 2018 mit Too Good To Go zusammen. Vier Standorte bieten seitdem Mahlzeiten vor Ladenschluss zu günstigen Preisen über die App von Too Good To Go an. Anfang 2019 wurde das Programm auf alle Caffè Spettacolo Standorte ausgeweitet. Brezelkönig und avec werden zusätzlich eigene Pilotprojekte durchführen.

Abfallaufkommen in Tonnen*
Abfallaufkommen in Tonnen*

Nachhaltige Verpackung

Produkte im Convenience-Bereich sind verpackungsintensiv: Vom eingepackten Sandwich über den Kaffee im Becher bis zur Getränkeflasche. Auch in der eigenen Produktion werden Verpackungen verwendet, wenn auch weniger als in den Verkaufsbereichen. Valora und ihre Lieferanten können daher durch nachhaltige Verpackungen die Umwelt schonen, den Entsorgungsaufwand reduzieren und das Kundenerlebnis verbessern.

Bei den Eigenmarken ist der Einfluss von Valora auf die Verpackung besonders gross. So hat Valora im Jahr 2018 die ok.– energy drink Palette in Deutschland auf pfandpflichtig umgestellt. Dadurch sind die Dosen an ein Verwertungssystem angeschlossen.

Generell achtet Valora bei Produktionen auf möglichst wenig Plastik und andere nicht abbaubare Stoffe. Sie versucht, ein Produkt möglichst umweltgerecht herstellen zu lassen. Dabei muss die Verpackung natürlich auch den entsprechenden Produktschutz liefern.

Bei frisch hergestellten Produkten, beispielsweise Kaffee oder Pizza, beeinflusst Valora die Verpackung vor Ort. Hier setzt Valora auf Mehrweglösungen, zertifizierte Materialien und organische Ausgangsstoffe, die Plastikmüll reduzieren. Mehrere Valora Einheiten fördern den Einsatz von Mehrwegbechern (vgl. Mehrweg- statt Einwegbecher). Auch bei den Einwegbechern selbst gibt es umweltfreundlichere Alternativen.

Ditsch hat 2018 von doppel- auf einwandige Kaffeebecher umgestellt und reduziert auf diese Weise den Materialverbrauch um 40 %. Eine PEFC-Zertifizierung garantiert ausserdem, dass das Material aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.

Brezelkönig hat die Getränke-Rührstäbchen auf nachhaltiges Material umgestellt (Bambus) und Trinkhalme ganz abgeschafft.

Caffè Spettacolo plant für die Zukunft einen Ersatz für Plastikdeckel. Ditsch prüft im kommenden Jahr, wie der Bäckerfaltenbeutel weiter verbessert werden kann. Die Produktion von Ditsch optimiert zudem den Papierverbrauch und dessen Recyclinganteil.

Bei ServiceStore DB wird das Prinzip der Mehrwegbecher auf Mehrwegbrotboxen ausgeweitet. Die fortschreitende Datenerhebung wird es in Zukunft ermöglichen, den Gesamteffekt dieser zahlreichen Massnahmen sichtbar zu machen.

Mehrweg- statt Einwegbecher

Einwegbecher führen zu grossem Ressourcenverbrauch. Alle Valora Formate befüllen daher auch Mehrwegbecher. Bei Brezelkönig, Ditsch, ServiceStore DB, Caffè Spettacolo und den teilnehmenden Franchisepartnern von BackWerk erhalten Gäste, die ihren eigenen Mehrwegbecher nutzen, ein kostenloses Upgrade auf die Grösse ‹Grande› oder einen Rabatt. Verschiedene Valora Formate bieten Mehrwegbecher zum Kauf an. In den knapp 150 cigo, k kiosk und Press & Books Filialen in Deutschland sind besonders umweltfreundliche Becher aus nachhaltig wachsenden Bambusfasern, Maiskornpulver und Melaminharz im Angebot. Für das Jahr 2019 plant Valora den Ausbau des Verkaufs von eigenen Mehrwegbechern.

Energie

Der Verbrauch fossiler Energieträger ist Hauptverursacher des Klimawandels. Besonders an unseren Produktionsstandorten ist der Energieverbrauch zudem ein relevanter Kostenpunkt.

Valora arbeitet daher daran, die Energieeffizienz in der Produktion, aber auch an den Verkaufsstellen und in der Verwaltung zu erhöhen. Zusätzlich setzt Valora zunehmend auf erneuerbare Energien. In der Schweiz werden bei Umbauten von Verkaufsstellen vermehrt herkömmliche durch LED-Leuchtmittel ausgetauscht und Zeitschaltuhren, wo sinnvoll, eingebaut sowie Klimaanlagen mit alten Kältemitteln ersetzt.

In den Produktionsbetrieben ist der Energieverbrauch 2018 um 2.8 % im Vergleich zu 2017 gestiegen und entspricht der Steigerung der Produktionsmengen. Insgesamt wurden 38 609 MWh Energie verbraucht. Davon waren etwa 76 % Strom und 24 % Gas.

Energieverbrauch in Tausend MWh*
Energieverbrauch in Tausend MWh*

PRODUCTS
— WE WANT TO MAKE
AND SELL MORE HEALTHY
AND SUSTAINABLE FOOD

Das umfassende und stetig wachsende Convenience- und Food-Angebot von Valora soll ein kleines Stück Glück in das Leben der Kundinnen und Kunden bringen. Dazu muss Valora unter anderem gesunde und nachhaltige Lebensmittel anbieten. In diesem Zusammenhang liegt ein besonderer Fokus auf den folgenden Themen:

  • Lokaler Einkauf
  • Fairtrade und Labels
  • Tierwohl
  • ‹Better-for-you›-Produkte
  • Produktdesign

Lokaler Einkauf

Lokale Produkte reduzieren den Transportaufwand und vermindern damit Emissionen. Kürzere Wege sparen Zeit und die Produkte sind dadurch besonders frisch. Das haben laut einer Studie der Universität St. Gallen auch die Kundinnen und Kunden bemerkt: 80 % beurteilen regionale Produkte positiv. Valora baut daher ihr lokales Angebot aus und achtet auf authentische, qualitativ hochwertige Produkte.

Mit dem Label ‹Von hier. Regional für dich.› kennzeichnet Valora seit 2018 Produkte ausgewählter Lieferanten aus der Region. Damit hat Valora das in der Schweiz erste Convenience-Label für Regionalität lanciert. Es unterstützt kleinere Betriebe und schont dank kurzen Transportwegen die Umwelt. Das unabhängige Zertifizierungsunternehmen ProCert überprüft die Einhaltung dieser Anforderungen. Dazu gehört beispielweise, dass auch bei zusammengesetzten Produkten mindestens 80 % der Zutaten und 66 % der Wertschöpfung aus der Region stammen. Bis Ende Jahr konnten seit der Einführung ganze 127 regionale Produkte in Zusammenarbeit mit 19 regionalen Lieferanten in den Produktekatalog aufgenommen werden.

Im Jahr 2019 sollen die regionalen Produkte weiter ausgerollt werden, so dass fast alle avec Verkaufsstellen Ende 2019 regionale Produkte unter dem neuen Label anbieten. In dieser Aufbauphase sollen regionale Produkte 1 % Umsatzanteil im Bereich Frische erreichen.

Regionale Produkte bei avec
Regionale Produkte bei avec

Ein regionales Produkt mit dem Valora Convenience-Label ‹Von hier. Regional für dich.› ist beispielsweise die ‹Echti Churer Milch› von Plankis. Die 1845 gegründete Hosang‘sche Stiftung Plankis verbindet betreutes Wohnen mit geschützten Arbeits- und Ausbildungsplätzen für erwachsene Menschen mit Behinderung. Auf dem Gutsbetrieb haben 20 Menschen ihren geschützten Arbeitsplatz in der Landwirtschaft und in der hofeigenen Sennerei. Dort wird die Milch von 60 Milchkühen und 100 Milchziegen verarbeitet.

Fairtrade und Labels

Die Produktionskette der bei Valora angebotenen Produkte hat eine besonders hohe Auswirkung auf die Nachhaltigkeit: Sowohl die Umweltbelastung als auch die betroffenen Arbeitsplätze sind von der Herstellung der Rohstoffe bis zur Verarbeitung über viele vorgelagerte Wertschöpfungsstufen verteilt. Valora legt Sozial- und Umweltstandards für Lieferanten über den Verhaltenskodex für Geschäftspartner fest. Die Einhaltung weiterer Nachhaltigkeitsaspekte kann Valora über den Einsatz von Fairtrade- und ökologischen Labels sicherstellen.

Die Kaffeebohnen von Caffè Spettacolo, welche auch bei ServiceStore DB, U-Store, k kiosk, avec und Press & Books angeboten werden, sind Fairtrade-zertifiziert. Ditsch wird im Frühjahr 2019 auf diesen Kaffee wechseln. Der BackWerk Eistee ist Bio-zertifiziert.

Valora achtet bei der Auswahl der zum Verkauf angebotenen Produkte verstärkt auf die Nachhaltigkeit der Inhaltsstoffe und setzt zunehmend auf Lieferanten, die einem hohen ökologischen Standard gerecht werden. Palmöl ist ein Beispiel für einen Inhaltsstoff mit grossen ökologischen Auswirkungen. Brezelkönig und BackWerk verzichten deshalb ganz auf Palmöl in ihren Produkten. Caffè Spettacolo setzt es nur noch bei veganen Produkten ein. Ditsch ist seit Februar 2015 Mitglied des ‹Roundtable on Sustainable Palm Oil› (RSPO) und beschafft Palmöl nach dem Modell ‹Segregated›. Dies bedeutet, dass das zertifizierte Palmöl zu keinem Zeitpunkt mit konventionellem Palmöl gemischt wird.

Valora plant, den Anteil an nachhaltigkeitzertifizierten Produkten im Sortiment kontinuierlich zu erhöhen.

Tierwohl

Für die Kundinnen und Kunden von Valora hat der Tierschutz einen hohen Stellenwert. Haltung, Transport und Schlachtung von Tieren sind nur einige Aspekte, die hierbei eine Rolle spielen.

Brezeln, eines der Hauptprodukte von Valora, enthalten keine Zutaten tierischen Ursprungs. Laugen-Backwaren sind von Haus aus vegan. Hinsichtlich Eiern als Zutaten hat sich die Valora Gruppe entschieden, künftig ausschliesslich Produkte mit Eiern aus Boden- oder Freilandhaltung anzubieten. Dies betrifft den Verkauf von Eiern selbst sowie Produkte mit Eiern als Zutat. Bis spätestens 2020 sollen alle angebotenen Produkte diesem Standard entsprechen. Dies hat Valora mit der Tierrechtsorganisation The Humane League vereinbart und gilt für alle Geschäftsbereiche von Valora sowie für alle Länder, in denen Valora tätig ist.

Valora plant, das Tierwohl bei Produkten, die Zutaten tierischen Ursprungs enthalten, noch stärker zu berücksichtigen. Unter anderem wird Valora künftig mehr Alternativen zu Produkten mit tierischem Eiweiss bieten.

‹Better-For-You›-Produkte

Das grösste Glück ist von kurzer Dauer, wenn es die Gesundheit belastet. Kundinnen und Kunden von Valora achten vermehrt auf ihre Gesundheit. Valora bedient dieses Bedürfnis mit ‹Better-for-you›-Produkten im Convenience-Bereich. Das Mindestmass sind dabei die gesetzlichen Vorschriften, insbesondere die Konformität mit dem Lebensmittelgesetz und ein zertifiziertes Qualitätsmanagement.

Im Tabakbereich gibt es Alternativen zu herkömmlichen Tabakprodukten, die Konsumenten geringeren Schadstoffmengen aussetzen. Nach heutigem Wissensstand sind E-Zigaretten weniger schädlich als Tabakzigaretten. Valora vertreibt seit 2014 E-Zigaretten, nikotinhaltige Zusätze und sogenannte ‹Heat not burn›-Produkte.

Bei Tabakprodukten steht der Jugendschutz im Fokus. Seit 1. Januar 2019 hat Valora das Mindestalter für den Kauf von Tabakprodukten in der ganzen Schweiz freiwillig auf 18 Jahre gesetzt. Mit Einführung von nikotinhaltigen Liquids in der Schweiz im Frühjahr 2018 hatte sich Valora diese Alterslimite für E-Zigaretten bereits frühzeitig auferlegt. Dies bekräftigte sie abermals mit der Unterzeichnung des Codex für die Vermarktung von E-Dampfgeräten und Liquids ab 1. Oktober 2018. In Deutschland sind nikotinhaltige E-Smoke-Produkte gesetzlich erst ab einem Alter von 18 Jahren zugelassen. Damit der Jugendschutz in der Praxis beachtet wird, setzt Valora auf regelmässige Schulungen, technische Unterstützung des Verkaufspersonals sowie die Kontrolle durch Testeinkäufe (Mystery Shopping).

In Zukunft plant Valora weitere gesündere Produkte, z.B. Trockenfrüchte und Proteinriegel, bei der Verkaufsflächenplanung stärker zu berücksichtigen.

Produktdesign

Die grössten Stellhebel für die Nachhaltigkeit eines Produkts liegen am Anfang des Produktentwicklungsprozesses. Über das Design können Rohstoffe, Verpackung, Haltbarkeit und vieles mehr beeinflusst werden. Das Design hat somit hohe Auswirkungen auf den sozialen und ökologischen Fussabdruck des Produkts. Beim Design eines Produkts sind daher die folgenden Dimensionen zu beachten:

  • Convenience
  • Hohe Qualität
  • Gesundheit
  • Nachhaltigkeit und lokale Beschaffung
  • Preis bzw. Preis-Leistungs-Verhältnis ‹value for money›

Valora ist davon überzeugt, dass eine optimale Kombination dieser Dimensionen möglich ist. Die Kundinnen und Kunden sollen keine Kompromisse eingehen müssen. Valora wird sich deshalb in Zukunft an den fünf Dimensionen orientieren und das Produktdesign noch stärker als Prinzip in die Entwicklung aufnehmen.

Veganes Sortiment bei BackWerk
Veganes Sortiment bei BackWerk

Die Tierschutzorganisation PETA hat die Valora Tochter BackWerk mit dem Progress AWARD 2016 ausgezeichnet. BackWerk erhielt diesen Award für die tierfreundlichste Sortimentserweiterung einer Selbstbedienungsbäckerei. Das vegane Sortiment wurde 2018 noch weiter ausgebaut, worüber PETA seine Mitglieder informierte. Die ‹Sommerstulle Florida› ist belegt mit roter Linsencreme, Zwiebeln, Rucola und Paprika. Die Brötchenvariante ‹Stulle Wellness› überzeugt mit Hummus, Avocado und getrockneten Tomaten. Auch bisherige Angebote werden weitergeführt. So sind ein veganes Chia-Brötchen, ein Avocado-Bagel und ein Melonenbecher Teil des festen Sortiments.

AUSBLICK

Für das Jahr 2019 hat sich Valora in puncto Nachhaltigkeit viel vorgenommen.

Die Strategie soll zusammen mit den Bereichen weiter ausgearbeitet werden. In einem nächsten Schritt werden die wesentlichen Themen unter Berücksichtigung der Auswirkungen von Valora und der Stakeholder-Erwartungen definiert. Gemeinsam mit den Bereichen werden anschliessend jene Beiträge ausgearbeitet, die Valora leisten sollte und kann. Die Strategie wird für die verschiedenen Themen Ziele definieren und auf eine ausgebaute Datenerhebung angewiesen sein.

ÜBER DIESEN BERICHT

Berichtszeitraum: 1. Januar bis 31. Dezember 2018
Berichtszyklus: Jährlich als Teil der Geschäftsberichterstattung
Ansprechpartner: Christina Wahlstrand, +41 61 467 24 53, media@valora.com
Berichterstattungsstandard: In Anlehnung an die GRI-Standards. Eine GRI-Übereinstimmung ist für die Folgeberichte geplant.